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Rezension zu
Ich gebe dir die Sonne

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ich gebe dir die Sonne

Von: Carolin
09.03.2017

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert („Das unsichtbare Museum“ und „Die Geschichte des Glücks“). Abwechselnd wird die Handlung aus der Perspektive von Noah und seiner Zwillingsschwester Jude geschildert, wobei Noahs Part drei Jahre vor der eigentlichen Story spielt. Dadurch bekommt man einen guten Eindruck von der Beziehung zwischen den Geschwistern, sowie deren Gefühlswelt. Umso schockierender ist jedoch der Bruch und die Kälte, mit der sich Noah und Jude Jahre später begegnen. Ich mochte Noah sofort. Er hat eine interessante Art an sich, eine ganz besondere Ausstrahlung, die ihn mir sogleich sympathisch machte. So stelle ich mir einen Künstler vor; verträumt und nicht ganz von dieser Welt. Mit dreizehn Jahren ist Noah jedoch auch ein Außenseiter, der nur für seine Kunst lebt und eigentlich ziemlich einsam wirkt. Letzteres ändert sich schließlich, als er den Jungen von nebenan kennenlernt. In der Zwischenzeit stürzt sich Jude in wilde Abenteuer, geht auf Partys und hängt mit Jungs ab. Sie ist beliebt, mutig, rebellisch. Das komplette Gegenteil ihres Bruders. Drei Jahre später haben die Zwillinge die Rollen gewechselt, doch dieser Tausch steht den Charakteren nicht gut zu Gesichte. Ihr Verhalten erscheint dem Leser völlig falsch. Jude hat sich in eine etwas schräge Außenseiterin verwandelt, die nichts mehr vom anderen Geschlecht wissen möchte und furchtbar abergläubisch ist. Ich konnte ihren Hang zur Esotherik zwar nicht nachvollziehen, fand diesen Charakterzug aber dennoch irgendwie süß. Was mich sofort verwundert hat, war die Tatsache, dass Jude den Platz an der Kunstschule erhalten hat, für den Noah zuvor so kämpfte. Diese Entwicklung steht spürbar zwischen den beiden. Ich möchte nicht viel mehr zur Handlung sagen. Nur soviel; nach und nach tun sich einige ungeahnte Verbindungen auf. Die schicksalhaften Ereignisse innerhalb der Familie fügen sich wie ein Puzzle zusammen. Interessant und spannend zugleich. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Art und Weise, wie Jandy Nelson in diesem Buch zwei völlig unterschiedliche Protagonisten erschafft. Noah und Jude mögen Zwillinge sein, doch sie unterscheiden sich in ihren Aktionen stark voneinander, haben beide Eigenheiten, die sie sehr liebenswert machen. So variiert der Schreibstil je nach Erzähler. Noah beispielsweise nutzt, passend zu seiner Persönlichkeit, eine sehr bildhafte Sprache. Er malt buchstäblich in Gedanken und gibt diesen Werken passende Titel. Eine wunderschöne und außergewöhnliche Idee! Ich hatte seine Gemälde in den schillerndsten Farben vor Augen. Judes Passagen hingegen waren etwas lockerer und humorvoller. Im Buch „Ich gebe dir die Sonne“ geht es um Familie, Vertrauen und sensible Themen, wie Coming Out und Sexualität. Die Autorin nähert sich diesen Themen mit viel Gefühl und kreiert dadurch einen Roman, der gleichermaßen unterhält, wie berührt. Zunächst dauerte es ein wenig, bis ich mich in die Geschichte einfand, doch danach war ich Feuer und Flamme!

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