Rezension zu
Mehr als das

In welcher Wirklichkeit lebe wir? Diese Frage liegt dem Roman "Mehr als das" zu Grunde. Hervorragen gelungenes Verwirrspiel nicht nur für die Leser, sondern auch für die Protagonisten. Der Hauptcharakter des Romans Seth wacht auf in der Welt, die er nicht kennt: ist er in einer Zwischenwelt oder soll es die Hölle sein, denn das Letzte woran er sich erinnert, ist, dass er ertrunken ist. Doch er fühlt sich nicht tot, er fühlt sich ganz real, allerdings die Welt, die ihn umgibt ist nicht mehr die, die er vorher kannte... Was ist passiert, wo ist er... Was haben zwei weitere Kinder, denen er begegnet hier zu suchen: in dieser Traumwelt, Parallelwelt, Hölle ... Doch auch die Beiden wirken real... Keiner weiß, wo sie sind, wo sind die andere Menschen geblieben, was soll das Ganze und wieso befinden sie sich in Gefahr... Was ist es für ein "Unding", dass ihnen scheinbar nach dem Leben trachtet.... In einer wunderbaren lebhaften Sprache führt der Autor die Leser in die Welt von Seth, Regina und Thomas ein. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, ist von Anfang an spannend und interessant, und lässt den Leser recht lange im Dunkeln tappen. Viele Fragen, keine Antworten. Die Charaktere sind gut gezeichnet: Es entstehen vor dem inneren Augen lebhafte Bilder. Durch die Verwendung kurzen abgehackten Sätze entsteht ein Gefühl einer temporeichen Entwicklung, man liest Seite um Seite, doch der Auflösung nähert man sich recht zögerlich. Das Interesse des Leser wird dennoch wach gehalten, auch die Spannung lässt nicht nach. Abgesehen von den mystischen Aspekten des Romans, die mir ganz besonders Spaß gemacht haben, werden in der Geschichte viele ernsthafte nachdenklich stimmende Themen rund um Familie, Liebe, Freundschaft angeschnitten. Absolut gelungenes Buch, das ich mit großer Freude verschlungen habe.