Rezension zu
Mehr als das
Mehr als das
Von: Steffi aus SinzigEin Junge geht an einem Wintertag ins eiskalte Meer und ertrinkt. Sätze, die in anderen Büchern das Ende bedeuten, sind hier nur der Anfang. Denn kurze Zeit später wacht er an einem ihm scheinbar unbekannten Ort auf: Allein und lediglich mit Bandagen bekleidet. Es ist ein eher düsteres Setting, in das der Autor den Jungen Seth und uns Leser entführt. Nichts ist gewiss. Mit jeder Kleinigkeit, die Seth herausfindet, wirft er hundert neue Fragen auf. Das ist zwar einerseits frustrierend, erzeugt aber andererseits auch einen Spannungsbogen, dem man sich nur schwer entziehen kann. Man rätselt permanent mit, aus welchem Grund Seth in dieser sonderbaren Welt aufgewacht ist. Ist es die Hölle? Eine Parallelwelt? Und wieso ist niemand außer ihm dort? In einer Art Flashbacks lernt man zudem nach und nach mehr aus Seths Vergangenheit: Wie sein Leben war und welche Ereignisse dazu führten, dass er auf die wahnsinnige Idee kam im eiskalten Meer zu schwimmen. Dabei wirft der Autor ganz elementare Fragen auf. Fragen über Schuld und Verantwortung, Freundschaft und Toleranz, und schließlich auch über den eigentlichen Sinn des Lebens. Er erreicht dabei dank seines einfühlsamen Schreibstils eine Tiefe und Ernsthaftigkeit, die ich mir in Jugendbüchern häufiger wünschen würde. „Mehr als das“ ist ein wundervolles Buch; ein Buch das einen auf eine spannende Reise mitnimmt, das einen nicht mehr loslässt und das einen schließlich dazu bringt über den Sinn seines eigenen Lebens nachzudenken.
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