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Rezension zu
To all the boys I’ve loved before

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leider zu viele Kürzungen...

Von: Liberiarium
12.12.2016

PLOT Lara Jean ist eine Meisterin darin, ihre Gefühle zu verbergen. Deshalb hat sie sich bisher nie gewagt, ihrem Schwarm ihre Liebe zu gestehen. Stattdessen schreibt sie Briefe an ihre Liebschaften, die Lara Jean in einer Hutschachtel versteckt. Eines Tages gelangen diese Briefe jedoch an ihre Empfänger und das junge Mädchen muss sich von jetzt auf gleich einem riesigen Gefühlschaos stellen. Nicht nur, dass sie mit vielen Empfängern gar keinen Kontakt mehr pflegt, sie muss sich auch dem Freund ihrer Schwester und einem Schulkameraden rechtfertigen. Lara Jeans Leben wird komplett auf den Kopf gestellt und die Frage bleibt offen, wie genau die Briefe aus der Hutschachtel verschwinden konnten. MEINUNG To all the Boys I’ve loved before begegnete mir vermehrt auf vielen amerikanischen Blogs, sodass meine Neugierde geweckt war und ich herausfinden wollte, um was es bei dem Titel genau geht. Dazu habe ich mir das Hörbuch vorgenommen, das in der deutschen Fassung von Leonie Landa eingesprochen wurde. Leonie Landa hat eine weiche und angenehme Stimme, die mir schon in den ersten Minuten positiv auffiel. Sie arbeitet unter anderem als Synchronsprecherin und sprach im Hörspiel der ersten beiden Tintenwelt-Reihen mit. Vor allem weil ihre Stimme nicht allzu markant und (noch) nicht überall bekannt ist, konnte ich mich hervorragend auf Landa als Lara Jean einlassen. Die Sprecherin machte es mir leicht, gleich im Text zu versinken. Landa spricht alle Rollen im Hörbuch und gibt ihnen durch teils verstellte Stimme eine eigene Nuance. Die Charaktere sind gut voneinander unterscheidbar und nur selten hatte ich bei den Dialogen das Gefühl, die Figuren nicht abgrenzen zu können. Die Sprecherin schafft es, mit der verstellten Tonlage professionell und anspruchsvoll herüber zu kommen, sodass ich mir zu keinem Zeitpunkt veralbert vorkam. Mit einer Laufzeit von circa siebeneinhalb Stunden ist das Hörbuch recht knapp bemessen, was daran liegt, dass es sich hierbei um eine gekürzte Fassung handelt. Genau damit hatte ich auch ein Problem – ich empfand Passagen als unvollständig und nicht richtig zu Ende erzählt. Mir fehlten zwischendurch Hintergrundinformationen und manchmal war ich gänzlich überrascht, weil etwas in der Erzählung als gegeben angenommen wurde, was mir neu erschien. Ich hätte mir gewünscht, dass das Hörbuch nicht gekürzt ist, denn durch die zahlreichen Auslassungen habe ich einige Handlungen nicht verstehen können und war daher über den Verlauf letztendlich frustriert. Die Geschichte an sich ist romantisch, humorvoll und durch die Protagonistin im High-School-Alter vor allem für ein jugendliches Publikum geeignet. Lara Jean ist klug, schüchtern und eine eher introvertierte Figur, was wirklich mal etwas anderes war und bestimmt viele jüngere Mädchen dazu anregen könnte, aus sich herauszukommen. Für die Extravertiertheit sorgt schlussendlich ihre ältere Schwester, die das Familienleben mit ihrer Reiselust und ihren Launen aufmischt. Lara Jeans jüngere Schwester dagegen zauberte mir oft ein Lächeln auf die Lippen, da sie mit ihrer kindlichen Naivität oft etwas hinterfragt. Auch der Vater nimmt einen wichtigen Platz in der Geschichte ein, denn er zieht die Töchter alleine groß und wird daher oft mit Konflikten konfrontiert, die er nicht immer mit Bravour lösen kann. Über viele der anderen männlichen Figuren konnte ich allerdings manchmal nur den Kopf schütteln. Sie gaben hier und da Kommentare von sich, die ich mir als Lara Jean nicht gefallen gelassen hätte. Daher konnten mich nicht alle Charaktere der Erzählung überzeugen. Überwiegend war ich sehr froh darüber, dass To all the Boys I’ve loved before nicht ins Kitschige abdriftet. Die romantischen Passagen sind unschuldig und süß erzählt. Die Gespräche über Sexualität lassen Lara Jean häufig erröten, sind aber dennoch gegenwärtig und wichtig für die Handlungsstränge. Auch wenn Thematiken, wie das Fehlen der Mutterrolle oder Krisensituationen in Freundschaften angeschnitten werden, bleibt die Geschichte definitiv eine romantische. Abschließend war ich aber vor allem über die zu rasche Aufklärung am Ende enttäuscht. Die Dynamik des Hörbuchs entsprach nicht meinen Erwartungen: während sich Passagen in die Länge zogen, blieb ich durch die Auslassungen nicht selten fragend zurück. Ich denke, ein weiterer Blick in den Roman lohnt sich für mich, um genauer beurteilen zu können, welche Dynamik der Text selbst entfaltet hat. FAZIT To all the Boys I’ve loved before ist eine amüsante Liebesgeschichte, die es schafft, sich nicht nur mit Herzschmerz zu beschäftigen und darüber hinaus Themen wie Freundschaft und Familie behandelt. Von Kitsch ist hier keine Rede, trotzdem ist die Geschichte auch nicht überaus anspruchsvoll, auch wenn gewisse Aspekte zum Nachdenken anregen. Mit Lara Jean begegnet man einer introvertierten Protagonistin, was eher ungewöhnlich, aber herrlich erfrischend ist. Durch zahlreiche Auslassungen im Hörbuch hatte ich allerdings oft das Gefühl, der Handlung nicht immer gänzlich folgen zu können, weswegen ich drei von fünf Lesebrillen für das Hörbuch von To all the Boys I’ve loved before vergebe.

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