Rezension zu
Der stumme Zeuge
Erfüllte nicht ganz die Erwartungen
Von: Melissa R.Ich lese normalerweise nur sehr selten Krimis und habe aufgrund des Klappentextes von "Der stumme Zeuge" sozusagen eine kleine Ausnahme gemacht. Man merkt sehr schnell, dass es sich um keinen klassischen Krimi handelt, indem vor allem die Ermittlung im Vordergrund steht. Während die Polizei eine scheinbar irrelevante Rolle einnimmt, fokussiert die Erzählung zum einen das Leben des erfolgreichen Werbeagenten Olavo Bettencourt und seine Machenschaften - insbesondere seine Frau und ihre Zerrissenheit zwischen Reichtum und persönlicher Würde treten hier in den Vordergrund. Zum anderen erhält der Leser Einblicke in die Gedanken verschiedener Personen, die durch die Entführung des Kindes in irgendeiner Form beeinflusst werden. Obwohl ich ein großer Fan von Perspektivenwechseln bin, fand ich es etwas unglücklich, dass diese nicht deutlich gekennzeichnet sind, sondern nur durch Absätze. Das führt zu einer etwas chaotischen Erzählweise, wozu auch die vielen Namen und Side-Stories beitragen (oftmals weiß man nicht, was nun für den Plot relevant ist). Dennoch liest sich das Buch sehr schnell durch und bleibt spannend. Ich fand es etwas schade, dass der Hauptplot fast nur eine beiläufige Nebenstory war. Dementsprechend konnte mich das Ende nicht so wirklich zufriedenstellen, weil das erwartete "Finale" ausblieb. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch zwar nicht ganz meinen Erwartungen entsprach, aber trotzdem interessant und spannend war.
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