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Rezension zu
Die Entscheidung

Nicht der Beste Link, aber trotzdem spannend,Nicht der Beste Link, aber trotzdem spannend

Von: Cleos Bücherblog [https://ichlesehaltgern.com/]
27.10.2016

3 Dinge, die mir spontan zum Buch einfallen: Menschenhandel, Winter an der Küste, krankhafte Liebe Das sagt der Verlag zum Buch: Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird, deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden… Meine bescheidene Meinung: Ein neuer Charlotte Link pünktlich zum Urlaub – viel besser geht es nicht! Und so vertiefe ich mich auch gleich in den neuen Roman. Dieses Mal versucht sich Charlotte Link an schwerer Kost: dem Thema Menschenhandel von Ost- nach Westeuropa. Dazu verlässt sie ihren meist gewählten Schauplatz England und nimmt den Leser mit nach Frankreich, das nach den letzten Terroranschlägen noch unter Schock steht. Unter Schock stehen auch bald ihre Protagonisten Nathalie und Simon: Nathalie wird ohne weitere Informationen von ihrem Freund Jérôme aufgefordert, Paris zu verlassen, unterzutauchen und sich keinenfalls der Polizei anzuvertrauen. So beginnt ihre Flucht in die Provence. Dort trifft sie auf Simon, Urlauber aus Deutschland, der mit seinem bisherigen Leben hadert und das Ende seiner Beziehung befürchtet. Simon hat Mitleid mit Nathalie, die er auf der Straße und völlig ausgehungert von der Flucht auffindet, und nimmt sie mit in sein Haus. Damit hat er auch schon einen Schritt zuviel getan und findet sich mitten in einer Verfolgungsjagd durch unbekannte Gegner wieder, von denen weder Nathalie noch Simon wissen, warum sie sie eigentlich verfolgen. Doch in ihrem Umfeld gibt es bald mehrere Tote, die Sache ist ernst und schon weiß niemand mehr, wem man trauen kann. Als Leser ist man den beiden einen Schritt voraus, denn man kennt die parallele Geschichte aus Bulgarien, wo eine Mutter verzweifelt nach ihrer Tochter sucht, die als „Model“ in den Westen reiste. Und so ahnt man schon bald, dass sich Jérôme auf ein illegales und höchst gefährliches Spiel eingelassen hat. Wie immer ist dieser Roman von Charlotte Link ein richtiger Schmöker, den ich in kürzester Zeit verschlungen habe: Informationshäppchen, die dem Leser zur rechten Zeit zugeworfen werden, wechselnde Erzählperspektiven und verschiedene Erzählstränge sorgen in gewohnter Manier dafür, dass die Spannung nicht nachlässt. Das macht Spaß, allerdings wirkt die Geschichte insgesamt doch ein wenig konstruiert. Es ist schon recht unwahrscheinlich, wie Simon als völlig Unbeteiligter in die Geschichte hineingezogen wird und schließlich auch noch ein ganz persönliches Todesopfer zu beklagen hat. Simon ist genauso eindeutig der Pechvogel in diesem Spiel, wie Jérôme der ewig auf seinen eigenen Vorteil Bedachte und Nathalie die abhängig Liebende – auch wenn die Autorin sie zum Schluss bewusst aus dieser Rolle zu befreien versucht und ihr noch ein wenige Heldentum zukommt. Das gewaltige Thema des Menschenhandels wird dabei insgesamt doch nur gestreift und mit einigen Allgemeinplätzen bedient: die unschuldigen Mädchen, die von einer Modelkarriere träumen, die brutalen russischen Schlägertypen, die dieselben Mädchen in ihrer Unterkunft in Paris bewachen, die noch brutalere Aufpasserin und der obligatorische korrupte Polizist. Viel mehr ist aber wohl auch von einem Krimi nicht zu erwarten und in der Hauptsache geht es ja um Jérômes Verwicklung in das Gechäft. Diese ist am Ende trotz aller Spannung leider doch vorhersehbar. Schade auch, dass Charlotte Link sich diesmal in Teilen für ein offenes Ende entschieden hat. Fazit: Sicherlich nicht der stärkste Roman von Charlotte Link, aber dennoch eine spannend und unterhaltsame Lektüre!,

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