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Rezension zu
Die alte Dame, die ihren Hut nahm und untertauchte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die alte Dame, die Ihren Hut nahm und untertauchte

Von: Nordicwannabe.com - Skandinavien Blog
26.10.2016

Puh, es gibt Bücher, die einen packen und die man ganz schnell durchliest. Und dann gibt es wieder Bücher, wo man immer wieder anfängt und die Seiten nicht weniger werden. Bei "Die alte Dame, die Ihren Hut nahm und untertauchte" von Leena Parkkinen aus dem Blanvalet-Verlag war das genau so. Ich habe insgesamt über zwei Monate gebraucht, immer wieder mit "stop und go". Warum mich das Buch aus Finnland nicht gefesselt hast, lest Ihr heute in meiner aktuellen Rezension. Erster Eindruck von "Die alte Dame, die Ihren Hut nahm und untertauchte" Ich habe wirklich jede freie Minute genutzt, um dieses Buch zu lesen. Abends im Bett und tagsüber in der Bahn. Doch irgendwie bin ich nicht in einen Lese-Fluss gekommen. Eigentlich wollte ich es auch gar nicht bis zum Ende durchlesen. Aber es wäre unfair den anderen Büchern gewesen, denn schließlich gibt es auch immer eine Bewertung von mir. Also quälte ich mich von Kapitel zu Kapitel und heute habe ich es durch. Hurra. Aber warum fiel mir das Lesen so schwer? Der Klappentext klang sehr vielversprechend: "Zwei ungleiche Frauen auf der Flucht vor der Vergangenheit, verbunden durch eine einzigartige und berührende Freundschaft." Berührt hat mich das Buch gar nicht. Der Roman beginnt mit dem Überfall einer finnischen Tankstelle. Danach fliehen die beiden Damen. Bis dahin ist ja alles gut. Jetzt hatte ich so etwas erwartet, wie beim Roman "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Aber hier geht nicht um die eigentliche Flucht, die spannend aufgebaut ist. Es geht mehr um die Flucht in die Vergangenheit. Es geht um den zweiten Weltkrieg und die verstörende Beziehung zwischen Karen und Ihrem Bruder Sebastian. Die zweite Frau ist übrigens Azar, eine Iranerin, die nach dem Überall Karen auf Ihre Geburtsinsel Fetknoppen begleitet. Was mich als Blogger übrigens auch etwas stört, unabhängig vom Inhalt, ist der Stempel "Unverkäufliches Rezensionsexemplar" auf dem Buch. Dadurch sieht das Buch beim Fotografieren so aus, wie ein Buch vom Grabbeltisch. Also diese reduzierten Bücher... Über den Inhalt: Der Roman wechselt ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Ab und zu hatte ich den Eindruck, dass Textpassagen fehlen, weil es unlogisch wurde. Dann wird auch immer wieder der Mord an Kersti (eine Freundin von Karen) in die bestehende Handlung eingeflochten. Das verwirrte mich auch immer wieder. Was außerdem sehr beschwerlich war, ist die sehr bildhafte Sprache. Also wirklich jeder Gegenstand hat ein Adjektiv. Das erleichtert das Lesen nicht besonders. Also, wie gesagt: Es beginnt mit einem Überfall. Die beiden Frauen fliehen. Zunächst wissen sie nicht wohin und verstecken sich vor der Polizei. Auf der finnischen Insel Fetknoppen, in dem alten Elternhaus von Karen, finden sie Unterschlupf. Wir erfahren als Leser etwas über die Zeit vor dem Krieg, während des Kriegs und nach dem Krieg. Es geht um die Schicksale einer Familie mit Alkohol, Krebs und versteckter Sexualität. Das war damals ohne Frage ein ganz anderes Thema als heute. Man erfährt, wie während des Krieges geschmuggelt wurde, wie kostbar eine Nylonstrumpfhose war und wie man sich seine Essensmarken einteilen musste. Das ist sicherlich auch interessant, aber hatte ich jetzt in diesem Buch nicht erwartet. Aber auch über Azar erfahren wir viel. Wie ist sie aus dem Iran nach Finnland gekommen und wie ist Ihr Verhältnis zu Ihren Eltern gewesen? Auch der kulturelle Umgang zwischen Mann und Frau klingt immer etwas mit. Ich finde, dass es etwas bezwungen in die Handlung eingewebt wurde. So nach dem Motto: Man braucht noch ein sozialkritisches Thema über Ausländer in Finnland. Spannend wird der Roman erst ab Seite 266 und dort gewinnt er dann auch etwas an Fahrt, weil sich manche Lösungen ergeben. Bis dahin tappt der Leser im Dunkeln. Das hätte schon ein paar Seiten eher geschehen sollen, denn die Personen und die Handlung waren bereits fest eingeführt. Über die Autorin: Leena Parkkinen ist Jahrgang 1979 soll seit 2009 als Autorin in Finnland bekannt sein mit Ihren Werken "Nach dir, Max" und einem Kinderbuch "Bühne frei für Magermilch". "Die alte Dame, die Ihren Hut nahm und untertauchte" ist ihr erster Roman für Erwachsene. "Die alte Dame, die ihren Hut nahm und untertauchte" von Leena Parkkinen ist unter der ISBN 978-3-7341-0310-0 für 9,99 Euro als Taschenbuch beim Blanvalet-Verlag erschienen. Fazit: Es ist wirklich traurig, aber "Die alte Dame, die ihren Hut nahm und untertauchte" verdient nicht mehr als 2,5 NW-Punkte. Warum? Der Titel verspricht so viel und dann wird man enttäuscht. Kein Roadmovie als Buch und keine finnische Miss Marple, die ein Verbrechen aufdecken möchte. Der Leser bekommt einen Mix aus Liebesroman, einem historischen Roman und eine kleine Prise Krimi sowie den Themen Sozialkritik und Integration von Ausländern in Finnland. Mich hat das buch leider überhaupt nicht überzeugt und das Lesen war eine Qual. Schade.

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