Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Eine kurze Geschichte von Gehirn und Geist

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es begann mit der Suche nach der Seele

Von: Yvonnen
15.10.2016

Der vielfach prämierte Wissenschaftsautor Matthias Eckoldt führt den Leser in „Eine kurze Geschichte von Gehirn und Geist – Woher wir wissen, wie wir fühlen und denken“ von der Antike bis ins heutige Internetzeitalter, vom „Lebensgeist“ der Griechen bis zu Spiegelneuronen und modernen Netzwerktheorien. Beim Buchcover fällt sofort auf, dass es mit Längsrippen strukturiert ist, wodurch es sich besonders anfühlt. Optisch ist es ansprechend und modern gestaltet und liefert durch die abgebildeten Glühbirnen bereits einen deutlichen Hinweis auf die enorme Bedeutung der Elektrizität für die Hirnforschung. Aber auch ein Wirrwarr und daraus resultierende Ideen, die sich zu ‚Schmetterlingen‘ entwickeln können, stellen eine gelungene Überleitung zum Text her. Das Buch gliedert sich in die Kapitel Antike, Mittelalter und Renaissance, Neuzeit, Moderne und Gegenwart. Gelegentlich wird der nüchtern und sachlich und mit zahlreichen im Anhang befindlichen Anmerkungen verfasste Text von einigen Skizzen zur jeweiligen Theorie unterbrochen. Ein befremdendes Zeugnis von dem, was seinerzeit der Forschung diente, liefern einige Fotografien, beispielsweise sind auf einer skurrile Instrumente abgebildet, mit denen in der Antike seziert wurde. Zum schnellen Nachschlagen, befindet sich im Anhang ein Register, in dem Namen und Begriffe den entsprechenden Seitenzahlen zugeordnet wurden. Es gehört zur Tradition der Hirnforschung, dass sich das herrschende Erklärungsmodell jeweils am technisch höchsten Stand der Zeit orientierte, und so beginnt alles bei den Philosophen, deren Denkansätze im Materialismus schließlich aus den Laboratorien verbannt werden. Immer wieder gab es Tier- und auch Menschenversuche und für heutige Begriffe abstruse Theorien über die Funktion des Körpers, aus denen sich zum Teil aber auch wertvolle Ansätze herausbildeten, die weiterentwickelt wurden und bis heute Bestand haben. „Weltweit agierende Forschergruppen publizieren am laufenden Band neue Arbeiten, die von Publikumsmagazinen gern aufgenommen, mit den spezifischen Methoden der Massenmedien zu spektakulären Entdeckungen stilisiert und mit bunten Hirnbildern der interessierten Öffentlichkeit dargeboten werden. Allein die Zeile ‚Hirnforscher von der Universität…haben herausgefunden, dass…‘ sorgt für Aufmerksamkeit und die beigegebenen Visualisierungen für Evidenz.“ (Seite 216) Zu vorgenannter interessierter Öffentlichkeit gehöre ich und habe mich als Nicht-Wissenschaftler aufgrund des Klappentexts für dieses Buch interessiert. Beim Lesen habe ich viel Interessantes erfahren, hatte aber durch den überaus trockenen Schreibstil oft große Probleme, konzentriert bei der Sache zu bleiben. Ich kann das Buch daher nur eingeschränkt empfehlen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.