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Rezension zu
Sommerhaus am See

Eine berührende und erschütternde Geschichte

Von: Marie aus Sohland am Rotstein
11.04.2024

Klappentext Kraftvoll und mit feinem Gespür für das Zwischenmenschliche erzählt David Poissant von den Verwerfungen innerhalb einer Familie: von seelischen Verwundungen, sorgsam gehüteten Geheimnissen, von Untreue, Alkoholsucht, Homosexualität, Rivalität und Eifersucht, aber auch von der Kraft der Versöhnung. Die Familie Starling lebt über das ganze Land verstreut, im Sommer aber kommen sie alle in dem kleinen Häuschen am See in North Carolina zusammen. Die Eltern Lisa und Richard stehen nach einer langen Karriere an der Cornell University kurz vor der Pensionierung und wollen das Sommerhaus der Familie verkaufen und sich nach Florida zurückziehen. Diese Entscheidung überrascht ihre beiden erwachsenen Söhne, Michael, einen Verkäufer, und Thad, einen aufstrebenden Dichter. Zusammen mit ihren Lebenspartnern fahren die beiden Brüder für ein letztes Wochenende an den Ort, der mit so vielen schönen Erinnerungen verbunden ist. Doch als ein Kind vor den Augen von Michael ertrinkt, der vergeblich versucht, es zu retten, gerät das über Jahre fein austarierte Gleichgewicht der Familie aus den Fugen. Alle sechs sehen sich auf einmal gezwungen, die Untiefen ihrer eigenen Schwächen und Ängste zu erkunden, sich ihren eigenen Lebenslügen zu stellen. Die drei Tage am See nehmen eine unerwartete Wendung. Meine Meinung Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen habe, erwartete ich definitiv nicht das. Ehrlich gesagt habe ich eher mit einer relativ leichten Familiengeschichte gerechnet, ein Wochenende, das aus dem Ruder gerät, vielleicht ein paar Geheimnisse und einen Familienstreit, wie es manchmal in den Sonntag-Abend-Filmen dargestellt wird. Gelesen habe ich einen tiefgreifenden und erschütternden Roman über eine Familie, die kurz vor dem Zusammenbruch steht, bzw droht auseinander zu brechen. Die sechs Protagonisten sind allesamt außergewöhnlich gut ausgearbeitet, ich konnte mich in jeden einzelnen extrem gut hineinversetzen und habe mit ihnen zusammen gelitten und teilweise sogar die eine oder andere Träne verdrückt. Einzig, mit Michaels Tun und Denken hatte ich meine Probleme, aber auch er wirkt trotz allem authentisch, wie alle anderen Familienmitglieder auch. Jeder von ihnen hat seine Probleme, sein Päckchen zu tragen. An manchen Stellen wurde es mir zu viel und ich musste eine Pause einlegen. Dennoch hat es mir gefallen, wie innerhalb der Familie mit diesen Problemen umgegangen wurde, mal abgesehen vom anfänglichen Verschweigen eben jener. Auch der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig, die Seiten flogen nur so dahin. Wie erwähnt, musste ich die eine oder andere Pause einlegen, aber nicht wegen etwaiger Längen, sonder wegen der Heftigkeit des Geschriebenen. Dies ist definitiv eine Geschichte, die ihre Lesenden zum Nachdenken anregen wird. Besonders gut fand ich das Ende des Buches. Es war nicht übertrieben kitschig, nicht das übliche Friede-Freude-Eierkuchen-Ende, was nicht zur Geschichte gepasst hätte. Eine solche Familie redet nicht mal eben über Probleme und hat diese sofort gelöst. Stattdessen schlagen die letzten Kapitel eine mögliche Lösung vor, ein “Was wäre, wenn…”, und bleiben damit relativ offen, sodass man selbst darüber philosophieren und grübeln kann, was aus den Familienmitgliedern wird und wie sich ihre Situationen weiterentwickeln werden. Fazit Teilweise wurde mir der Autor zu religiös, politisch oder philosophisch, alles in allem bin ich aber sehr beeindruckt von diesem Buch und ich glaube, es wird meine Gedanken noch eine ganze Weile beherrschen. ****

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