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Rezension zu
Run, Rose, Run - Eine Nacht in Nashville

Cooles Buch, streckenweise schwache Übersetzung

Von: Tina Hoffmann
25.09.2023

Das Buch versetzt dich ins knallharte Business der US - Musikszene. Die Protagonistin AnnieLee schafft es, ihr Spitzentalent im Songschreiben & Singen trotz arroganter Widerstände auf die Bühne, in die Studios und in die Herzen der Fans zu katapultieren. Das ist eine spannende und sehr coole Geschichte, denn AnnieLee lässt sich nicht ein auf die üblichen Spielchen der Musikbosse, weder sexuell noch geschäftlich. Dabei ist sie innerlich durchaus sensibel & verletzlich, hat aber gelernt, das durch selbstbewusstes, oft freches Auftreten zu verbergen. Supercool ihre Dialoge mit den Leuten, die sie als kleine Naive vom Lande unterschätzen. Spannend & interessant auch das Eintauchen des Lesers in die Nashville Musikszene. Leider ist das Buch voller Stilbrüche. Und das liegt an der stellenweise schwachen Übersetzung. Auf Szenesprache folgen hölzerne Begriffe von vorgestern. Beispiel: Der Oberpromoter Mikey sagt über die alternde Countrydiva Ruthanna "Sie will den Trubel nicht mehr. (...) Aber ich, ich lebe den Trubel." - Ich kenne leider den Originaltext nicht, aber das Wort " Trubel" benutzt sicher in der Musikszene kein Mensch mehr, weder in D noch im USA. Oder: Countrysänger und AnnieLee- Beschützer Ethan denkt, nachdem sie ihn geküsst hat: " Mach das wieder und wieder." Da hätte man für " again and again" doch eine prallere Übersetzung finden können. Schade! Denn der besondere verbale Ton der Nashville Szene ist für den Leser ein spezielles Erlebnis. Das sollte durch hölzerne oder altbackene deutsche Begriffe nicht immer wieder gestört werden. Fazit: Die Verlage sollten mehr Sorgfalt & Geld auf die Übersetzungen legen ! Kann das Buch aber trotzdem empfehlen, die Geschichte von AnnieLee und ihrem unverfroren zielbewussten Aufstieg in Nashville, den sie ihrer naiv - ehrlichen Seele immer wieder anbringen muss, ist wie eine frische Dusche für uns Normalbürger, die sich mit den meisten Zwängen längst abgefunden haben.

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