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Rezension zu
Zwischen Welten

Zwischen Welten/Zwischenwelten

Von: Ingeborg Rosen
07.02.2023

Das Wichtigste zuerst: Ein Roman ganz nach meinem Geschmack! Ein spannender Pageturner und, was noch wichtiger ist, ganz nah am Leben - manchmal sogar so nah, dass es schmerzt! Das literarische Leben findet nur wenige Monate vor der realen Jetztzeit statt. (Über den Inhalt muss an dieser Stelle nichts gesagt werden, darüber ist schon genug zu lesen.) Dem Duo Zeh/Urban, bzw. Urban/Zeh gelingt es tatsächlich, in kurzen, konzisen Sätzen den Zwiespalt, in dem sich die handelnden Personen befinden, realitätsnah in Worte zu fassen, ihre jeweiligen Welten zu beschreiben, die Handlung findet zwischen Welten statt. Und das gelingt beiden so großartig, dass darüber im Kopf des Lesers Zwischenwelten entstehen. Stellenweise kommt es zu überzogenen klischeehaften Selbstdarstellungen (Stefan) oder erstaunlich elaborierten Diskursen nach 12 Stunden Einsatz auf dem Bauernhof - das muss der Leser einfach tolerieren. Schon vor dem Erscheinen des Romans wurde in der Presse viel über darüber und über die Form geschrieben, whats app Roman, Briefroman 2.0 ... und dass, kurz gesagt, alle, wirklich alle aktuellen „heißen“ Themen angesprochen würden. Zum Glück stimmt das auch, was die Vielfalt der diversen Themen betrifft, so vielfältig wie die aktuelle Realität eben. Was das Formale betrifft, so erscheint mir die Geschwindigkeit, die durch die Form der Whats apps (und auch der mails) entsteht, durchaus dem Inhalt angemessen und treibt das Geschehen bis zur Atemlosigkeit voran. Bei der Aufzählung der „heißen“ Themen kam mir immer zu kurz, dass es auch grundsätzlich um Journalismus, bzw. seine Zukunft geht. Befinden sich die Medien, und besonders die Print-Medien (schon) in einer Zwischenwelt? Oder zwischen Welten? Spannend ist es jetzt abzuwarten, ob/wie der Roman nach 5 - 50 Jahren rezipiert wird, ebenfalls, ob dieser Roman mit seiner fast unglaublichen Aktualität das überhaupt braucht … P.S. Ein Wort über das Cover - ich gebe zu, dass ich zunächst befremdet war über den meiner Meinung nach „zu“ schönen Schwan, aber im Verlauf klärte sich der Bezug, Schwäne haben ihr Leben lang einen (!) Sozialpartner und darüberhinaus verteidigt der Schwan sein Revier bis aufs Blut.

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