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Rezension zu
Die Launen des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zu viel gewollt

Von: Aus Liebe zum Lesen aus Rannungen
07.06.2022

Emma Straub erzählt in „Die Launen des Lebens“ die Geschichte der Familie Strick. Astrid beginnt über das Leben nachzudenken, als eine Bekannte vor ihren Augen überfahren wird und ihre Enkelin Cecilia nach einem Vorfall in ihrer Schule in New York bei ihr einzieht. Die Familie mit ihren sehr unterschiedlichen Charakteren bietet viel Potential für Konflikte und damit für einen guten Familienroman. Allerdings sind mir deren Handlungsweisen im Verlauf des Romans an einigen Stellen nicht schlüssig und ich konnte leider mit keiner Figur warm werden. Emma Straubs Versuch, eine vielfältige und diverse Gesellschaft abzubilden, in Ehren, war es mir dennoch zu viel des Guten. Die wenigen Hauptfiguren decken so ziemlich alles ab, was die queere Community zu bieten hat und wirken in der Fülle unglaubwürdig. Noch unrealistischer finde ich allerdings die Darstellung der Kleinstadt-Gesellschaft, die kaum ein Problem mit plötzlich als lesbisch geouteten älteren Damen und jungen Trans-Menschen hat. Schön wäre es, aber die Realität sieht leider (noch) anders aus. Auch abgesehen von den queeren Inhalten, konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Sie geht zu wenig in die Tiefe und ist stellenweise sehr langatmig. Ich begrüße Bücher, die die vielfältigen Erscheinungsformen von Liebe zeigen und klassische Geschlechterrollen aufbrechen. Aber in diesem Roman werden die Probleme, die für viele Menschen in der LGBTQIA*-Community bestehen, allenfalls angeschnitten, ihnen aber keinesfalls ausreichend Rechnung getragen. Übrig bleibt ein netter Versuch, einen diversen Roman zu schreiben.

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