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Rezension zu
Der letzte Satz

Heimreise nach Wien

Von: Herta G.
04.04.2022

In seinem Buch „Der letzte Satz“ beschreibt Robert Seethaler die Heimreise des Dirigent und Komponisten Gustav Mahler von New York nach Europa auf dem Schiff „America“, die ca. 1911 stattgefunden haben muss. Er hat ein paar Tage davor sein letztes Konzert in New York dirigiert und nun reisen er, seine Frau Alma und seine Tochter Anna zurück nach Wien. Wenn man sich nun erhofft mehr über die Musik von Gustav Mahler zu erfahren, dann sollte man es nicht lesen, denn seine Musik spielt hier eine Nebenrolle sondern viel mehr kommt ein Seite Gustav Mahler‘s hervor, der mehr die sensible Person zeigt. Für einen Tag können wir am Leben von Gustav Mahler teilhaben, dass für mich wie eine Momentaufnahme ist. In dieser Zeit erfährt der Leser, dass er alt und gebrechlich geworden ist. Auch war er immer krankheitsbedingt körperlich eingeschränkt, dass ihn aber in seiner Arbeitswut nicht gebremst hat und ebenso wenig in seiner eigenen kritischen Betrachtung. Wie er nun ermüdend, fiebrig und blass an Deck liegt lässt er seine Erinnerungen und einzelnen Lebensstationen noch einmal gedanklich vorbeiziehen. Vor allem seine musikalischen Erfolge, seine Tochter Marie und seine Frau Alma haben einen großen Stellenwert in seinem Leben, obwohl sich seine Frau über die Jahre mehr und mehr von ihm abwendet. Somit ist diese Überfahrt für ihn auch eine Fahrt des Abschiednehmens, das ihm bewusst ist. Mir hat dieses Buch gut gefallen von Seiten des Themas, Sprache und auch, weil er Gustav Mahler auf eine besondere Weise lebendig hat werden lassen. Dem Autor ist auch sehr gut gelungen die musikalischen und biographischen Kenntnisse über Mahler zu verbinden, dass dem Komponisten gerecht wird. Seethaler schafft es auch in diesem Buch den damaligen Zeitgeist in Österreich und in Amerika einzufangen (wie beim „Trafikant“). Auch hat er den schwierigen Charakter von Mahler gut hervorgebracht und der Leser bekommt dadurch auch das Bild eines eher unsympathischen Menschen vermittelt, wäre da nicht seine Musik. Das Buch selbst war sehr angenehm zu lesen, und da es eher dünner ist kann man es rasch durchlesen. Manchen Stellen waren auch so gut beschrieben, dass ich mich richtig hinein fühlen konnte in die Situation.

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