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Rezension zu
Unzertrennlich

Berührend und interessant

Von: Sabrina Tschorn - Aus Liebe zum Lesen Literaturblog aus Rannungen
12.07.2021

Trauer ist immer ein schwieriges Thema. Auch wenn es bei mir hoffentlich noch lange hin ist, bis jemand aus dem engsten Familienkreis stirbt, hat mich das Buch „Unzertrennlich – über den Tod und das Leben“ von Irvin D. Yalom und seiner Frau Marilyn Yalom direkt angesprochen. Die Literaturwissenschaftlerin Marilyn ist an einem Multiplen Myelom erkrankt und angesichts des dadurch bevorstehenden Todes, entschließt sie sich gemeinsam mit ihrem Mann, dem Psychiater Irvin D. Yalom, ein Buch über die letzte gemeinsame Zeit und darüber hinaus zu schreiben. Beide schildern aus ihrer Sicht die Gedanken und Gefühle, die sich mit dem herannahenden Tod beschäftigen. Sie schreiben darüber, was es heißt, sein Leben, seine Erinnerungen, seine Liebsten zurücklassen zu müssen. Sie schreiben über praktische Überlegungen zur Wohnsituation, zu den Hinterlassenschaften, dazu wie man am besten aus dem Leben scheiden kann, aber auch zu den Gefühlen, die mit dem Sterben einhergehen. Im letzten Drittel schreibt Irvin dann allein über seine Trauer nach dem Tod seiner Frau und wie sehr sich seine Sichtweise auf seine Arbeit noch einmal gewandelt hat. Das Buch ist aber noch viel mehr. Es ist auch das Dokument einer außergewöhnlichen Liebe. Ich glaube, ich habe noch nie so eine Liebeserklärung eines Mannes an seine Frau gelesen. Irvin macht immer wieder deutlich, wie sehr er Marilyn liebt bzw. geliebt hat und wie sehr er sie bewundert. Er schätzt ihre intellektuellen Fähigkeiten und sieht in ihr seinen wichtigsten Berater in allen privaten und beruflichen Belangen. Die Beiden haben bzw. hatten ein eindrucksvolles Leben und gehen ebenso bemerkenswert mit dem Tod um. Ihr Schreibstil ist außergewöhnlich. Sowohl Marilyn als auch Irvin schaffen es, den Leser im tiefsten Herzen zu berühren, bleiben dabei stets authentisch und werden niemals pathetisch. Ich bin nicht nah am Wasser gebaut, aber ich musste beim Lesen weinen, so sehr hat mich das Gelesene berührt. Dieses Buch war mein erstes des Ehepaar Yalom, aber sicher nicht mein letztes. Ich kann es jedem ans Herz legen, ob in Trauer oder nicht.

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