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Rezension zu
Das Leben ist zu kurz für irgendwann

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wahre Freundschaft und ein Stück Selbstfindung

Von: Melanie E. aus Leopoldshöhe
26.03.2021

"Das Leben ist zu kurz für irgendwann" ist ein Roman, der wirklich nachdenklich stimmt, da er das Leben an sich beleuchtet und dabei auch oftmals schmerzlich bewusst macht, wie wertvoll Leben ist und wir als Mensch uns selbst verlieren. Anhand der Protagonisten wird schnell klar, das gerade im Bezug auf Terry, diese sich ausschließlich der Belange ihrer Familie widmet und sich dabei komplett aus den Augen verloren hat. Innerhalb der Story wächst sie über sich hinaus, auch wenn ihr Vater weiterhin Demenz haben wird und einen hohen Pflegebedarf hat und Iris ihre MS auch nicht besiegen wird. Zwei wahnsinnig scheußliche Erkrankungen, die hier aufeinandertreffen und sich dennoch ergänzend auf die Story legen. Der Klappentext erzählt reichlich und bietet daher wenig Überraschung, wobei die Reise, die Terry nun spontan mit demenzkranken Vater unternimmt, um Iris Vorhaben der Selbsttötung in Zürich zu vereiteln, ist mitunter sehr amüsant, wobei auch ganz viel Traurigkeit zu erspüren ist. Wie schon erwähnt, wächst Terry über sich hinaus, indem sie sich Dinge zutraut und auch erkennt, das sie nicht nur Hausmütterchen sein möchte, was ich wirklich als gelungen empfand. Ihre Kinder und ihr Ehemann sind dermaßen unselbstständig und nur auf ihre Fähigkeiten als Mutter und Ehefrau fixiert, das es einem fast schon schlecht werden könnte. Absolutes Klischee -> Frau sorgt für Haushalt und Kinder und der Mann verdient den Lebensunterhalt. Wo aber bleibt Terry? Ich finde den Titel des Romans sehr ansprechend und passend zur Story. Das Leben ist zu kurz für irgendwann wird sich gerade für Terry bewahrheiten, da sie endlich beginnt zu leben und sich nicht mehr klein machen lässt. Die Reise nach Zürich bietet ganz viele Gelegenheiten zu überdenken, wer sie wirklich ist und wer sie sein möchte. Wenn auch dieser Roman kein wirkliches Happy End aufweist, ist es Terrys eigene Selbstfindung, die hier wahre Schönheit verspricht. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Roman, der sich traut Tabuthemen anzusprechen und diese gelungen miteinander zu verknüpfen. Was ich selbst über die Methoden innerhalb der Schweiz denke, lasse ich außen vor, denn es ist nur ein kleiner Bruchteil und überwiegt nicht. Es sind die Menschen und vielen Begegnungen, die hier beleben und auch oftmals erfrischend wirkten.

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