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Rezensionen zu
Das Leben ist zu kurz für irgendwann

Ciara Geraghty

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

TW: (primär progrediente) Multiple Sklerose, Suizid, Sterbehilfe, Demenz, von Elternteil verlassenes Kind, Flüchtlingslager, Pflege naher Verwandter, Ableismus, Nutztierhaltung & -verzehr In der Regel greife ich nicht unbedingt zu Büchern dieser Thematik, #sicklit wie diese Art von Romanen gerne mal betitelt wird. Doch dann erfuhr ich, dass es hier um eine Protagonistin mit Multipler Sklerose geht, einer chronischen und bis heute unheilbaren Erkrankung des zentralen Nervensystems mit unklaren Ursachen, an der auch ich leide und wozu ich noch keinen einzigen Roman gelesen oder auch nur gefunden habe. Gleichzeitig erfuhr ich, dass sich eben jene Protagonistin, wie der Klappentext bereits verrät, aufgrund der MS umbringen möchte. Und war sehr hin und her gerissen, ob ich darüber wirklich lesen kann und möchte. Da ich mir jedoch sehr wünsche, dass es mehr Romane und allgemein Bücher außerhalb der Medizinwerke diesbezüglich gibt und diese auch mehr Aufmerksamkeit bekommen, entschied ich mich nach der Leseprobe fürs Lesen. Terry aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, ist eine einsame, vorsichtige (Haus-)Frau und Mutter zweier erwachsener Töchter, die außerhalb dieser Rollen weder von ihrer Familie noch sonst jemandem gebraucht oder gesehen zu werden scheint. Ihr eigenes Leben ist mehr oder weniger pausiert, während sie sich für andere aufopfert und sich große Mühe gibt, es jedem recht zu machen und Rücksicht auf alle zu nehmen, ohne, dass diese es zu würdigen wissen oder auch nur bemerken. Im Laufe der Geschichte wird immer deutlicher, dass sie mehr oder weniger als Inventar und selbstverständliche Putzhilfe gesehen wird. Als sie jedoch zufällig und ausgerechnet am Geburtstag ihrer einzigen Freundin Iris erfährt, dass diese sich just auf den Weg in die Schweiz gemacht hat, um sich dort umzubringen, lässt sie alles stehen und liegen, um ihr nachzureisen, fest entschlossen, sie davon abzuhalten. Wie es der Zufall so will, hat auch noch ihren dementen Vater mit dabei. Schnell treffen die drei aufeinander, doch damit beginnt die Geschichte und ein sowohl tragischer als auch passagenweise heiterer Roadtrip über Ländergrenzen hinweg erst. Wie nicht anders zu erwarten, verändern sich die Protagonist*innen und ihre Beziehungen zueinander währenddessen: Durch den plötzlichen Ausbruch aus dem Alltagstrott und die Abkapselung von ihren sonstigen Verpflichtungen wandelt sich Terrys anfängliche Angst bis Panik hin zu einer Art Befreiungsschlag. Es gibt Rückblicke auf das Kennenlernen von Terry und Iris und längst vergessene Erinnerungen an Terrys Vater sowie ihre Kindheit werden geweckt, wodurch sie lernt, hinter all dem Pflichtgefühl auch wieder Liebe zu fühlen. Terry, die Unsicherheit in Person, ohne einen Funken Selbstliebe, lernt trotz oder gerade wegen der Umstände der Reise, positiv(er) zu denken und sich mehr zuzutrauen, weil sie die einzige nicht-Kranke ist und dementsprechend die Verantwortung übernehmen kann/muss, und die Einzige, die all das schaffen kann - so wirkte es oft auf mich. Womit wir auch bei einem meiner Meinung nach sehr wichtigen Punkt angelangt sind: einerseits wird Iris als die Willensstarke und Lebensfreudige der beiden beschrieben und gezeigt, dass sie von Anfang an - ein Jahr im Voraus – geplant hatte, allein bis in die Schweiz zu gelangen; sogar den umfangreichen, schwer verständlichen Papierkram, den sie so hasst, hatte sie allein erledigt. Die Leser*innen merken, wie gut sie alles durchdacht und vorbereitet hat und dass es ihr häufig schlecht geht, wovon Terry selbst überrascht ist, weil sie dies zuvor nie bemerkt hat. Und dennoch trifft Terry, Iris‘ Freundin, immer wieder hinter deren Rücken und über ihren Kopf hinweg ihre eigenen Entscheidungen über ihr (Weiter-)Leben, ohne ihr diese mitzuteilen, und nimmt ihren Wunsch, eben jenes zu beenden, solange sie selbst noch die Kontrolle und Entscheidungsgewalt darüber hat, nicht ernst. Terry handelt vor allem aus Angst vor dem Tod ihrer (einzigen!) Freundin und überstürzt, so viel ist klar. Meinem Eindruck nach handelt sie vor allem aus egoistischen Motiven und - so gut sie sich in manchen Situationen in Bezug auf die Behinderungen ihrer Freundin (oder auch ihres Vaters) verhält – auch ableistisch. Sie unterschätzt Iris und ist oft der Meinung, besser zu wissen, was gut für sie ist und wie sie sich fühlt, ohne ihr wirklich zuzuhören und ihre Meinung zu akzeptieren. Da sich dies noch etwas ändert, gehe ich allerdings davon aus, dass die Autorin dieses Verhalten aufgrund von Terrys Persönlichkeit so beschrieben hat. Schade fand ich eher, dass eben dieser Wandel und die familiäre Veränderung auf den letzten Seiten und im Epilog nicht mehr Raum gegeben wurde; das hätte mich noch mehr interessiert. Auch hätte ich mich über noch mehr Hintergründe zu Iris‘ Leben gefreut. Insgesamt ist es eine Lese-Empfehlung für alle, die sich durch die erwähnten Punkte nicht zu stark getriggert fühlen könnten. Der Roman mit Ciara Geraghtys schönem Schreibstil in kurzen Sätzen lässt sich sehr schnell lesen und ich empfand ihn auch als sehr atmosphärisch. Eine nette Abwechslung zu den sonst so häufig ausgeschlachteten Krebs-Geschichten :P Übersetzt wurde diese Ausgabe von Sibylle Schmidt. Danke an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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Eine schöne Geschichte

Von: IN

17.08.2021

Die Geschichte des Buches hat mich direkt angesprochen und man kam schnell hinein in das Geschehen. Leider war der Schreibstil von dem Buch nicht mein Fall und somit für mich eher anstrengend zu lesen und nicht so locker.

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Cover und Klappentext haben mich extrem neugierig auf dieses Buch gemacht. Ich hatte eine traurige und bedrückende Geschichte erwartet, doch da wurde ich eines Besseren belehrt. Neben traurigen Momenten überwiegen jedoch die unterhaltsamen Episoden dieses ungeplanten Roadtrips mit einer Prise Humor. Die kranke Iris genießt ihr Leben bis zum Schluss, getreu dem Motto „Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist“. Ich habe sie für ihre Kraft und ihren Mut bewundert. Ganz allein wollte sie diesen letzten Weg gehen und niemandem zur Last fallen. Ganz anders ist da ihre beste Freundin Terry, aus deren Sicht das Geschehene erzählt wird. Sie lebt nur für ihre Familie und kümmert sich aufopferungsvoll. Ihr Leben ist dabei auf der Strecke geblieben, was ihr erst im Laufe der Reise wirklich bewusst wird. Anfangs eher zurückhaltend und ängstlich mausert sich Terry zu einer starken Persönlichkeit, die endlich begreift, wie wertvoll das hier und jetzt ist. Auch der Nebencharakter Eugene, Terrys Vater mit seiner Demenzerkrankung passt hervorragend in diese Geschichte um den Wert des Lebens. Einfühlsam wurden auch die Besonderheiten dieser Erkrankung seitens der Autorin geschildert. Es war mir eine Ehre, an dieser Reise teilzunehmen. Vielen Dank Ciara Geraghtly. Fazit: Mit „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“ hat Ciara Geraghty ein wunderbares Buch geschrieben, das nicht nur das Herz, sondern auch die Seele berührt. Es wird einem klar, wie wichtig Liebe, Mut und Freundschaft sind und dass man jeden Tag des Lebens als Geschenk sehen soll. Ein Buch, welches mich lachen und weinen ließ und noch lange in mir nachgewirkt hat.

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Terry und Iris sind beste Freundinnen und würden durchs Feuer füreinander gehen. Aber Iris ist krank. So krank, dass sie sich heimlich entschließt, ihr Leben in der Schweiz zu beenden, solange sie es noch kan

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Zum Buch: Iris und Terry sind Freundinnen und würden alles füreinander tun. Vor allem Terry, denn Iris ist krank. Nun möchte Iris in die Schweiz um in einer Sterbeklinik zu sterben. Terry kann das nicht zulassen und verfolgt Iris zuerst um dann mir ihr zusammen auf diese letzte Reise zu gehen. Meine Meinung: Ich bin ja ganz verliebt in das zauberhafte Cover. Aber auch die Geschichte hat mich sehr berührt. Terry hat anscheinend das Kümmergen, sie muss sich um alles und jeden in ihrer Umgebung kümmern. Sei es ihr Mann und ihre Töchter, ihr an Demenz erkrankten Vater oder eben Iris. Da Iris ihre beste Freundin ist, begleitet sie sie und eine ganz besondere Reise beginnt. Mit viel Wortwitz, humorvoll aber vor allem sehr emotional wird die Geschichte des Roadtrips in die Schweiz erzählt. Alle Höhen und Tiefen der Reise. Das der demente Papa dabei ist, lockert das ganze ein wenig auf und es ist nicht nur traurig. Eine absolut bewegende Geschichte, so wunderschön erzählt. Trotz der Thematik, des Ernstes der Geschichte ist sie sehr unterhaltsam. Ein Feuerwerk der Gefühle. Alles ist dabei. Ich kann das Buch jedenfalls sehr empfehlen.

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Das Band zwischen einer Freundschaft

Von: Be_Liz

04.07.2021

Das Buch zeigt einem was es bedeutet wahre Freundschaften zu haben und diese auch langjährig zu pflegen. Ich habe dieses Buch nachdem ich es gelesen habe meiner Freundin ausgeliehen und sie war genauso begeistert wie ich von diesem Exemplar. Auch wenn der Schein trügt und das Cover nicht allzu aufregend aussieht ist es sehr spannend und toll geschrieben worden. Wer einmal abtauchen möchte und Höhen wie Tiefen einer Freundschaft erleben möchte sollte sich dieses Buch zu Herzen nehmen.

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Freundschaftsdienste

Von: Merc

29.05.2021

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Terry, die ein gepflegtes Zuhause und Planung liebt und immer für ihren Mann und die erwachsenen Töchter da ist. Doch dies ändert sich von jetzt auf gleich und so geht die Geschichte richtig los. Terry verlässt ihre Komfortzone und begibt sich auf eine chaotische Reise.... Toll geschrieben- ergreifend und auch die Spannung kommt nicht zu kurz!

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Witzig und nett, aber kaum Tiefgang

Von: lefra

25.05.2021

Schwere Kost oder sanfte Unterhaltungslektüre? Ciara Geraghty wagt mit „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“ einen Drahtseilakt zwischen gleich zwei schweren Krankheiten, einer allesentscheidenden Veränderung und amüsanter Unterhaltungslektüre für zwischendurch. "Terry und Iris sind beste Freundinnen und würden durchs Feuer füreinander gehen. Aber Iris ist krank. So krank, dass sie sich heimlich entschließt, ihr Leben in der Schweiz zu beenden, solange sie es noch kann. Als Terry feststellt, dass Iris auf dem Weg dorthin ist, zögert sie keine Sekunde. Mit ihrem betagten Dad im Auto holt sie Iris gerade noch am Hafen von Dublin ein. Die drei begeben sich auf eine abenteuerliche Reise durch England und Frankreich, und was die schlimmsten Tage in Terrys Leben hätten werden können, werden ihre besten. Denn durch Iris entdeckt sie ungeahnte Seiten an sich – und dass es ein Geschenk ist, unser Leben zu leben, jeden Tag und bis zum letzten Tag." Die Kombination der Themen Multiple Sklerose, Demenz und Sterbehilfe scheint zunächst nahezu erschlagend, doch wurde hier der Fokus auf eine unterhaltsame, witzige Darstellung der sehr sympathischen Charaktere gelegt. Iris, MS-Patientin mit folgenschwerem Plan ist ein echtes Unikum und bringt eine gehörige Portion Lebendigkeit und Freude in die Geschichte. Auch unfreiwillig witzige Moment aufgrund der Demenz von Terrys Dad kommen nicht zu kurz. Terrys persönliche Entwicklung zwischen Ereignissen, denen sie schutzlos ausgeliefert ist bis hin zu Momenten der Erkenntnis, dass ihr Leben in ihrer Hand liegt und nur darauf wartet gestaltet zu werden wirken aufrichtig und geben dem Leser das Gefühl sie an die Hand zu nehmen und auf ihrem Weg zu begleiten. Leider kamen mir die Aspekte der Krankheiten und auch die letztendlichen Entwicklungen in der Schweiz zu kurz. Diese sehr schweren Erkrankungen wurden hier so extrem romantisiert, dass kaum etwas von ihnen übrig blieb. Gerade die Demenz von Terrys Vater wäre besser in einem separaten Roman aufgehoben gewesen, als hier an den Rand gedrängt und zur Bedeutungslosigkeit verdammt. Auch wenn es natürlich unterhaltsam bleiben soll ist es bei einer derartigen Themenwahl doch wichtig diese auch gebührend rüberzubringen. Jemand, der nicht bereit ist dies zu lesen würde ohnehin nicht zu einem derartigen Roman greifen. Alles in allem witzig und leicht zu lesen, keine schlechte Lektüre, allerdings fehlte mir der Tiefgang.

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