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Rezension zu
Haus der tausend Spiegel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend und mysteriös, aber leider mit Schwächen

Von: Mara
04.10.2016

Von Susanne Gerdom habe ich bereits „Dracyr“ gelesen, das mir damals sehr gut gefallen hat. Deswegen wollte ich auch ihr neues Buch „ Haus der tausend Spiegel “ unbedingt haben, zumal der Klappentext wirklich toll klang und eine düstere und magische Geschichte versprach. Die bekam ich dann zwar auch, aber trotzdem gab es einige Dinge, die mich gestört und den Lesegenuss etwas getrübt haben. Annik ist eine junge Hexe, die bei den van Leuwens als Kindermädchen angestellt wird und das Geheimnis der Familie lösen soll. Diese lebt auf einem riesigen Anwesen, das einiges an Merkwürdigkeiten und Gefahren birgt. Annik merkt schnell, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und die ganze Sache viel verworrener ist, als sie zunächst angenommen hatte. Wie schon gesagt ist die Handlung die große Stärke des Buches und wirklich durchweg spannend und mysteriös. Von Anfang an fragt man sich, was es denn nun mit der Familie auf sich hat, wer hinter allem steckt und ob es Annik gelingen wird, das Rätsel zu lösen. Susanne Gerdom gelingt es, den Leser die meiste Zeit des Buches über im Dunkeln tappen zu lassen und immer nur kleine Hinweise zu geben. Diese lassen einen zwar erahnen und Vermutungen anstellen, sicher sein kann man sich aber nicht. Die Auflösung am Ende hat mir dann allerdings nicht ganz so gut gefallen, weil alles etwas schnell abgehandelt wurde und für mich immer noch einige Fragen offenblieben. Das ist eigentlich auch die Grundschwäche des Buches – der Leser wird über zu vieles im Unklaren gelassen und erhält einfach zu wenige Hintergrundinformationen. Das fängt schon beim Setting an: Aufgrund des Klappentextes und des Covers dachte ich, “ Haus der tausend Spiegel “ würde in einer Zeit ähnlich dem viktorianischen London spielen. Diesen Eindruck erhält man auch durch den Großteil der Handlung – tatsächlich findet die Geschichte allerdings in einer Art Parallelwelt statt, die unserer heutigen Zeit sehr ähnelt. Bis auf einige wenige Momente, in denen etwa ein Telefon benutzt wird, oder Annik Jeans trägt, merkt man davon aber nichts; vielmehr hat es mehr Schlechtes als Gutes für die Handlung getan. Auch wird nur ein paar Mal am Rande erwähnt, dass die Handlung in Antwerpen spielt und Begriffe wie „Mijnheer“ oder „Juffrouw“ kann man sich zwar irgendwie erschließen, wirklich erklärt werden sie aber nicht. Auch über die Hexen und eigentlich die gesamte Gesellschaft erfährt man so gut wie gar nichts. Deren Hintergrund wird zwar des Öfteren kurz angerissen, aber trotzdem viel zu unzureichend beschrieben. Ich hätte mir gewünscht, mehr über Menschen wie Annik zu erfahren – wie sieht ihr Alltag aus, wie erlernt man das Zaubern, welche Rechte haben sie und wie kam es überhaupt zur heutigen Situation? Zudem gibt es im Laufe des Buches einige Sprünge in der Zeit, die mich ziemlich verwirrt haben, sodass ich teilweise überhaupt nicht mehr durchgeblickt habe und Probleme hatte, der Handlung zu folgen. Mit der Protagonistin Annik hatte ich so meine Probleme, da sie wirklich keinen leichten Charakter besitzt. Als einfaches Kindermädchen widerspricht sie ihrem Vorgesetzten Gabriel van Leuwen ständig und verhält sich ihrer Stellung einfach nicht angemessen. Auch erkennt sie einige Dinge erst viel zu spät und ihre Handlungen sind nicht immer nachvollziehbar. Die restlichen Figuren sind schwer zu beschreiben, da ich sonst zu viel vorwegnehmen würde und man hierzu einfach das Buch gelesen haben muss. Fazit: „Haus der tausend Spiegel“ hat mich mit einer spannenden, mysteriösen und düsteren Geschichte überrascht, deren Rätsel ich unbedingt lösen wollte. Leider wird der Leser aber über zu viele Dinge im Unklaren gelassen und es fehlt einfach an Hintergrundinformationen, die das Buch abgerundet hätten.

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