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Rezension zu
Die Entscheidung

Geheimnisvoll – verwirrend – spannend – gut durchdacht

Von: Chrissi66
03.10.2016

Beschreibung des Buches: Charlotte Link steht für mich für Spannung, viele Charaktere und zahlreiche Perspektiven. „Die Entscheidung“ ist 2016 im blanvalet-Verlag als Hardcover erschienen. Der Roman hat 575 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man einen weißen Strand, es scheint Herbst/Winter zu sein. Eine geheimnisvolle Stimmung wird durch den wolkenverhangenen Himmel erzeugt. Kurze Zusammenfassung: Simon will in Südfrankreich, im Ferienhaus seines Vaters, Weihnachten mit seinen zwei Kindern aus erster Ehe verbringen. Leider sagen diese kurzfristig ab, auch eine neue Freundin kommt nicht. So läuft er alleine am Strand herum und entdeckt dort die völlig verstörte Nathalie. Die junge Französin fühlt sich verfolgt. Simon entscheidet sich dafür, sich um die Frau zu kümmern. Zur gleichen Zeit gelingt der jungen Bulgarin Selina die Flucht aus der Gefangenschaft von Verbrechern. Ursprünglich hatte sie sich eine bessere Zukunft im Westen erhofft. Mein Leseeindruck: Dieser Charlotte Link Roman ist etwas anders als gewohnt. Spannend und geheimnisvoll, aber auch mit langatmigen, verwirrenden Szenen und Rückblicken, die mich zwischenzeitlich etwas aus dem Lesefluss gebracht haben. Die Geschichte(n) spielt vom 7. Dezember bis Heilig Abend. In siebzehn Tagen passiert hier so Einiges an unterschiedlichen Orten mit den verschiedensten Personengruppen. Es gibt den einen Erzählstrang um die junge Französin Nathalie, die auf den deutschen Simon in Südfrankreich trifft. Während die gemeinsamen Szenen aus dem Blick des Lesers beschrieben sind, so gibt es immer wieder Rückblicke, die aus Nathalies Sicht Dinge schildern. Parallel entwickelt sich ein Erzählstrang um das geheimnisvolle Verschwinden einer jungen Bulgarin, die von ihren Eltern über eine „Organisation“ als Model in den Westen geschickt wird. Nachdem sich die Tochter nach ihrer Abreise nicht mehr bei den Eltern meldet, macht sich die Mutter auf die Suche nach ihrem Kind. Man fragt sich zu Beginn, was diese verschiedenen Erzählstränge verbindet. Das Hin- und Herwechseln zwischen den unterschiedlichen „Geschichten“ macht das Lesen etwas anstrengend, besonders dann, wenn man dieses Buch nicht am Stück lesen kann. Ich habe den ersten Teil leider nur Stückweise lesen können, dabei hatte ich das Problem, mich immer wieder zu Recht finden zu müssen. Die vielen Namen waren mir nicht immer sofort präsent und so dauerte es eine Weile wieder in den Roman einsteigen zu können. Den letzten Teil habe ich an einem verregneten Wochenende am Stück verschlungen, die Ereignisse überschlugen sich, die Spannung blieb auf einem gewissen Höhepunkt und die verschiedenen Erzählstränge fanden gekonnt und gut überlegt zusammen. Ich konnte bei diesem Krimi lange nicht die Bösen von den Guten unterscheiden. Manchmal legt Charlotte Link in ihren Romanen Spuren, hier konnte ich lange Zeit keinen konkreten Hinweis finden. Auch in diesem Krimi sind die atmosphärischen Beschreibungen gut gelungen: der kalte Winter in Bulgarien, die Stimmung in Südfrankreich und die Spannungen in den Beziehungen der Protagonisten. Leider zieht sich der Roman in der Mitte etwas, es tauchen mir persönlich zu viele Personen auf, die vielleicht nicht unmittelbar zur Grundgeschichte gehören müssten. Wie auch bei dem vorhergehenden Krimi der Autorin hätte es nicht geschadet, einige Personen einfach wegzulassen. Fazit: Letztendlich hat mich auch dieser Krimi von Charlotte Link gut unterhalten. Er war wie immer spannend, geheimnisvoll, manchmal verwirrend, aber letztendlich gut durchdacht. Es würde mich aber für die Zukunft freuen, wenn nicht ganz so viele Erzählstränge parallel laufen und es nicht so viele Mitwirkende geben würde.

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