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Rezension zu
Apple und Rain

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wunderbarer Jugendroman, mit ernster, gut umgesetzter Thematik

Von: Ina's Little Bakery
03.10.2016

Dem Klappentext nach zu urteilen, war Apple und Rain genau das was mir momentan unglaublich zusagt: Ein realistischer Jugendroman mit Tiefgang. Und tatsächlich, die Vermutung bestätigte sich ziemlich schnell, denn es geht hier um weit mehr, als um eine schwierige Entscheidung. Apple, die eigentlich Apollinia Apostolopoulou heißt wurde als kleines Kind von ihrer Mutter sitzengelassen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Annie war jung und wollte unbedingt als Schauspielerin die große Karriere machen. Auch Apples Vater hatte scheinbar immer nur wenig Interesse an ihr und so wuchs sie bei ihrer strengen, resoluten Nana auf, die sie auch im Alter von 14 Jahren noch wie ein Kleinkind behandelt. Trotzdem haben sich die beiden über die vielen Jahre irgendwie arrangiert. Als Apples Mutter eines Tages vor der Tür steht und verkündet sie sei zurück, ist Apple ganz aus dem Häuschen, denn sie hat immer geglaubt, das ihre Mutter eines Tages zu ihr zurückkehrt. Allerdings zieht sie diese Rückkehr auch in einen inneren Konflikt, denn Annie bietet Apple an, bei ihr zu wohnen. Und als sie sich so richtig mit Nana verkracht, packt sie ihre Koffer, fest entschlossen, das sie und ihre Mutter eine tolle Zeit haben werden. Doch dann kommt alles ganz anders und Apple merkt schnell, das ihre Mutter nicht die Person ist, für die sie sie gehalten hat. Der Plot bewegt sich irgendwo zwischen Erwachsenwerden, Familiengeschichte und erster Liebe, was mir gut gefallen hat. Dazwischen streut Sarah Crossan noch ein bisschen Lyrik ein, die Apple wachsen lässt. Obwohl mich Sarah Crossan mit ihrer besonderen und durchaus tiefgründigen Erzählweise direkt eingefangen hat und ich emotional voll dabei war, gerade in Bezug auf Annies Verhalten, hat mir irgendwie noch etwas gefehlt, das ich nicht wirklich benennen kann. Das Ende kam so plötzlich und rundete die Geschichte für meinen Geschmack nicht wirklich zufriedenstellend ab. Dafür konnte die Autorin aber bei der Ausarbeitung ihrer Charaktere voll und ganz punkten. Apple ist eine tolle Protagonistin, die sich allerdings erst selbst finden muss. Durch Nanas extreme Obhut kommt sie in der Schule nicht besonders gut an, nie kann sie einfach mal mit den beliebten Mädels abhängen und das macht sie zur Außenseiterin. Als sich auch noch ihre einzige Freundin Pilar von ihr abwendet bricht für die 14-jährige eine Welt zusammen und das schürt ihren Zorn auf Nana, die sie immer noch in Watte packt, als sei sie gerade einmal Drei. Als dann ihre Mutter plötzlich zurück ist, bricht in Apple ein innerer Konflikt aus, denn auch wenn sie ihre Nana liebt, ist da doch der Wunsch, Zeit mit ihrer Mutter zu verbringen, die sich nie bei ihr gemeldet hat. Sie sieht in ihr fast schon eine Heilige. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße, als Annie Apple ihre kleine Halbschwester Rain vorstellt um die sie sich plötzlich kümmern muss, weil Annie lieber ihr eigenes Leben lebt. Sie beginnt ihre Entscheidung zu hinterfragen und auch zu bereuen. Und dann eskaliert plötzlich die Situation. Auch Rain und Del sind wundervolle, sehr eigensinnige Charaktere, die mir mit ihren Aktionen ein Lächeln ins Gesicht zauberten, aber auch für Schreckmomente sorgten. Alles in allem ist "Apple und Rain" ein wirklich toller Jugendroman, der sich vom Mainstream abhebt und mit überraschend viel Tiefgang und ernster Thematik bei mir punkten konnte. Einzig das Ende hat mich nicht so ganz überzeugt und kam mir viel zu plötzlich, weshalb ich einen Punkt abziehe.

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