Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Entscheidung

Entscheidungen die fatal sind und Begegnungen die alles verändern

Von: Magische Momente
27.09.2016

Auf das neue Buch der Autorin habe ich mich sehr gefreut und begann voller Spannung mit dem Lesen. Der Einstieg gestaltete sich für mich jedoch zunächst etwas schwierig. Was daran liegt, daß man es mit ziemlich vielen Handlungssträngen zutun bekommt. Man musste sich zunächst einen Überblick verschaffen, was ein bißchen gedauert hat. Doch dann lief es auch besser. Im Zentrum der Geschichte steht die junge Frau Nathalie. Eine sehr undurchsichtige Frau, die mich mitunter doch einige Nerven gekostet hat. Mit der Zeit erfährt man immer mehr von ihr, was mitunter doch erschütternd war. Denn Nathalie hatte nie ein einfaches Leben. Ein zerrüttetes Elternhaus, falsche Entscheidungen und eine Begegnung die ihr ganzes Leben verändern soll. Im Normalfall hätte ich wirklich mit ihr mitgefühlt, aber auf eigenartige Art und Weise blieb sie mir fremd, unnahbar und auch irgendwie kühl. Ich hatte immer das Gefühl, hinter ihr steckt mehr, als man vermuten würde. Doch ist dem wirklich so? Verbirgt Nathalie tatsächlich etwas? Nathalie hat hier einiges zu bestehen, sie erlebt den buchstäblichen Alptraum schlechthin, was einen doch an die eigenen Grenzen kommen lässt. Was ist Schein , was ist Sein? Was ist Wahrheit, was ist Lüge? Das ging mir die ganze Zeit im Kopf herum und ich kam nicht wirklich auf einen Nenner. Eine weitere zentrale Person ist Simon. Simon war mir sofort sympathisch, mit seiner Art, seiner Verletzlichkeit und seinem Drang, es jedem recht machen zu wollen und somit auch die Dinge verändern zu wollen. Er hatte so etwas naives, aber gleichzeitig auch unerschütterliches ansich, das mich einfach gefesselt hat. Simon gerät durch unglückselige Umstände an Nathalie, eine Begegnung die fatal für ihn werden soll. Doch hierbei hat mich vor allem seine Entwicklung begeistert. Er gewinnt an Stärke und Mut und schafft es über sich hinauszuwachsen. Man könnte meinen , ein Mann der erwachsen wird. Die zentrale Thematik entwickelt schon bald an Substanz. Dabei muss man sagen, daß es stellenweise schon sehr vorhersehbar war, was mich aber nicht gestört hat. Das Netz verdichtete sich immer mehr und man ist gefangen von der Story und kann sich nicht mehr lösen. Man wusste zwar worauf es hinauszielen würde, dennoch wusste man nichts konkretes und was im eigentlichen Sinne dahintersteckt. Mehr und mehr verdichtete sich das Grauen und machte Verzweiflung und Wut Platz. Man hat Angst, man ist hilflos und möchte nur noch eins, das Ganze heil überstehen. Immer mehr Spuren ergeben sich, die den ganzen Verdacht noch erhärten. Zeitgleich erfährt man von einer Familie aus Bulgarien die nach ihrer Tochter sucht, was hierbei dazu beigetragen hat, das man schon relativ zeitig wusste, worauf es hinausläuft. Hierbei hätte ich auch gern die Perspektive der Gegenseite erfahren, um einfach das Ganze Ausmaß an Schrecken und Entsetzen zu spüren. Das hätte dem ganzen noch mehr Nervenkitzel und Spannung verliehen. Dennoch schafft es die Autorin mit Wendungen, immer wieder alles in einem völlig neuen Licht darzustellen. Sie lässt Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Ängste raus und schafft es dabei in die Psyche der Charaktere einzudringen und damit noch mehr tiefgehende Emotionen zu schüren. Was mir jetzt noch etwas gefehlt hat, man hätte die Ermittlungen noch mehr ausarbeiten können. Einfach um noch besser alles nachvollziehen zu können. Dieses Buch entwickelt mit der Zeit einen Punkt, wo man nicht mehr weiß, was wahr ist und was nicht. Und vor allem steht man immer vor dem Punkt, an dem man entscheiden muss, wem man überhaupt noch vertrauen kann. Schlussendlich ist hier ein wirklich guter Kriminalroman entstanden, der mich durchaus fesseln konnte, mit deren Hauptprotagonistin ich aber leider nicht warm wurde. Dennoch empfand ich alles, als sehr interessant und das Entsetzen und das Grauen begleitete mich förmlich durch das Buch. Sie schafft es die Abgründigkeit vor Augen zu führen und man ist immer wieder entsetzt darüber, wozu Menschen in der Lage sind. Aber gerade über die Grundthematik, hätte ich gern noch mehr an Hintergrundwissen erhalten, das war einfach etwas zu dürftig. Die Geschichte hat zwar für mich ein schlüssiges Ende bereitgehalten, dennoch hätte ich noch Fragen gehabt. Hierbei erfahren wir die Perspektiven größtenteils von Nathalie, Simon und einem Mann aus Bulgarien. Der Kriminalroman spielt sich in Frankreich und Bulgarien ab. Die Nebencharaktere sind gut gezeichnet, ausdrucksstark, manche von Ihnen wirken jedoch etwas blass. Ihre Handlungen und Gedankengänge sind meist gut nachvollziehbar gestaltet. Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten. Der Schreibstil ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend gehalten. Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches. Fazit: Ein Kriminalfall, der das ganze Ausmaß an Grauen und Entsetzen vor Augen führt. Entscheidungen die fatal sind und Begegnungen die alles verändern. Spannend und teilweise wirklich erschütternd. Es gab für mich zwar noch kleinere Schwächen, dennoch empfehle ich es gerne weiter. Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.