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Rezension zu
Ich und die Walter Boys

Kein Wow-Buch, aber perfekt als Urlaubslektüre am Pool :)

Von: Kristina aus dem Tintenmeer
27.09.2016

Auf das Buch bin ich durch das sommerlich-witzige Cover aufmerksam geworden. Die Leseprobe hat mich dann auch spontan angesprochen und ich hatte Lust, sofort weiterzulesen. Passend zum Wetter habe ich es mir geschnappt und einfach auf ein gute Laune-Buch gehofft. Aber habe ich das auch bekommen? :) Zur Story brauche ich euch gar nicht viel erzählen, denn die steht ja schon im Klappentext. Und darum geht´s dann auch: Jackie zieht bei den Walters ein und macht Bekanntschaft mit 12 (!) unterschiedlichen Jungs (na gut, darunter ist zumindest EIN Mädchen ^^), die ihr Streiche spielen und die sie nach und nach näher kennenlernt, während sie versucht, sich in ihrem neuen Leben einzugewöhnen. Als Allererstes fiel mir auf, dass die Protagonistin, Jackie, echt sympathisch ist. Endlich mal kein Modepüppchen, keine Zicke und keine Egoistin. Im Gegenteil: Jackie ist eher schüchtern, strebsam und perfekt organisiert. Da liegt allerdings auch gleich mein Problem mit ihr, das im Laufe der Story immer mehr in den Vordergrund trat: Sie war mir etwas ZU spießig, stur und verdammt korrekt. Ich wollte ihr zwischendurch zurufen: „Mach dich doch mal locker, Mädel!“ :D Gut fand ich, dass sie im Laufe der Story kein Umstyling bekommt und sich nicht klischeehaft vom grauen Mäuschen zum schillernden Schwan entwickelt. Sie hat ihre guten und schlechten Seiten, das macht sie auch menschlich. Cole fand ich irgendwie heiß. :D Er hat eine richtige Bad Boy-Ausstrahlung, ist ein bisschen arschig, arrogant und selbstverliebt. So was mag ich ja immer in Büchern, es trifft genau meinen Geschmack. ^^ Der Schreibstil ist angenehm leicht und man rauscht an Jackies Seite durch die Story. Da wären wir aber leider schon wieder bei einem Kritikpunkt: Die Szenen sind zu kurz beschrieben und wir Leser werden zu früh wieder rausgeschmissen. Dadurch verlor ich oft den Anschluss und die Lust, weiterzulesen. Die eigentlich interessanten Ereignisse werden danach nur in einer Zusammenfassung wiedergegeben. Schade, denn so hatte ich das Gefühl, etwas Wichtiges verpasst zu haben. Manche Ereignisse kommen quasi aus dem Nichts – sie wurden nicht angekündigt oder vorbereitet und waren ebenso schnell wieder vorbei, wie sie gekommen sind. Ich hätte auch gern noch mehr Tiefe gehabt, mehr tiefschürfende Gespräche, denkwürdige Szenen und Details, die die Story erst richtig lebendig machen! Ich war nie zu 100 % drin, eher zu 50 %. :( So schlitterte ich ohne Zwischenstopp durch das Buch und sah alles als bunten Farbenbrei am Fenster vorüberziehen … Dieser Farbenbrei war allerdings unterhaltsam und hatte auch schöne und herzerwärmende Momente. Die Walter Boys wurden gut dargestellt, weil sie alle einen unterschiedlichen Charakter und verschiedene Hobbys haben. Nur hätte ich sie gern noch näher kennengelernt … Die Charaktere waren allesamt sehr sympathisch, aber auch ein bisschen farblos. Viele von ihnen bleiben nur Statisten (die Eltern, einige der Walter Boys, Jackies Freundinnen) – sie erfüllen keinen wirklichen Zweck in der Story. Ich dachte zum Beispiel, dass Jackies neue Freundinnen noch mit einem der Walter Boys anbändeln oder generell eine größere Rolle spielen. Da fehlte mir eine zusammenhängende durchgeplante Storyline, es gab ruhiges Alltgasgeschehen statt lebensverändernder Momente oder großer Dramen. „Unaufgeregt“ trifft es ganz gut. Das trifft aber sicher den Geschmack vieler Leser, nur ich mag es etwas ereignisreicher und dramatischer. :) Die Beschreibungen der Familienaktivitäten und die Aktionen der „Walters“ sind humorvoll, süß und unterhaltsam, sodass ich diese Szenen gerne gelesen habe. Nur fand ich, dass die Geschwister sich ziemlich viel anmotzen. Ich hatte gehofft, dass sie zusammen Pferde stehlen und unzertrennlich sind. Das kam nur in ein paar Szenen rüber – diese habe ich aber sehr genossen. :) Mir fielen auch ein paar Rechtschreib-Schusselfehler und Wortwiederholungen auf sowie die manchmal etwas hölzernen Dialoge. Das war aber zu verschmerzen, denn es hielt sich in Grenzen. Die Lovestory fing super an und ich mochte Cole gerade wegen seines Machogehabes – harte Schale weicher Kern – so ist es doch immer. ^^ Ich war zu Anfang richtig Feuer und Flamme für Jackie und Cole. Nur entwickelt sich die Lovestory eher gemächlich. Es gibt (mal wieder) eine Dreiecksgeschichte, die einfach nicht mein Ding war. Jackie hätte sich lieber auf nur einen Walter Boy konzentrieren sollen und dann hätte die Liebe mehr Platz zum Atmen gehabt. Ein paar schöne Momente gibt es aber und da kommt das Prickeln absolut rüber, sodass ich Cole ebenfalls anschmachtete (ich sage nur Pool, Badesee und Abstellkammer). Hach ja, das war schön. <3 Wie ich gelesen habe, war/ist wohl eine Fortsetzung geplant (da bin ich mir nicht ganz sicher)? Es wäre schön, denn das Ende war sehr offen und unspektakulär. Es fehlt ein rundum befriedigender Abschluss und genügend Geschichten gäbe es auf jeden Fall noch zu erzählen über diesen verrückten Haufen. :D Fazit: Mir fehlen leider Dramatik, tiefe Gefühle und unverwechselbare Details, die es zu einem „Wow-Buch“ gemacht hätten. So habe ich die Story eher halbherzig verfolgt. Schade um so viel ungenutztes Potenzial, denn die Ansätze waren da und es hätte eine humorvolle Jugendromanze werden können! „Ich und die Walter Boys“ liest sich trotz all meiner Kritik angenehm leicht, schnell und kurzweilig. Es eignet sich deshalb perfekt als Urlaubslektüre, wenn man auf dem Balkon oder am Pool liegt (siehe Cover). :)

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