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Rezension zu
Unsterblich

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein spannendes Abenteuer mit Blick in die Zukunft

Von: Blattzirkus
12.09.2016

Buchinformationen Titel: Unsterblich Autor: Jens Lubbadeh Seiten: 445 Preis: [DE] €14,99 [AT] €15,50 Genre: Science Fiction Herausgeber: Heyne Herausgegeben: Januar 2016 Cover und Aufmache Bei dieser Ausgabe handelt es sich um ein Taschenbuch mit Klappe. Die Cover-Illustration ist ein toller Blickfang und sehr plakativ gestaltet worden. Die Farben, schwarz, weiß und gold als Schmuckfarbe geben viel her und verleihen dem Buch ein edles Aussehen. Die Illustration einer abstrahierten Schauspielerin Marlene Dietrich deuten auf den roten Faden hin, welcher sich durch das Buch zieht. Erstes Durchblättern Jedes Kapitel hat die Illustration auf dem Cover seitlich als Markierung bekommen und macht meiner Meinung noch klarer deutlich, dass es der Beginn eines neuen Abschnittes ist. Besonders gut entdeckt man anhand des Buchschnittes dadurch die neuen Kapitel. Wenn schon so ein Schmuck verwendet wird, hätte ich gerne unterschiedliche Persönlichkeiten gehabt, so wirkt es doch etwas zu oft wiederholt und auf das Cover hingewiesen. Die Kapitelüberschriften haben passend ein futuristisches Aussehen bekommen. Über den Autoren Jens Lubbadeh Vor Unsterblich habe ich noch nie etwas von diesem Autoren gehört, was aber auch kein großes Problem für mich darstellt. Von unbekannten Autoren zu lesen ist auch interessant. Jens Lubbadeh ist freier Journalist und schreibt für Die Zeit und viele weitere Print- und Digitalmedien. Er war Redakteur bei Spiegel Online und Technology Review und wurde für seine Arbeit mit dem Herbert Quandt Medienpreis ausgezeichnet (nach dem Klappentext von Unsterblich). Dieses rezensierte Buch ist also nicht nur der Debutroman von Jens Lubbadeh, sondern passt auch noch thematisch zu seinen bisherigen Aufgabenbereichen, wenn ich es einmal so frei interpretieren darf. Der Inhalt Wir befinden uns im Jahre 2044, wo Menschen nicht mehr sterben können. Gut, können sie schon, aber ihre Daten werden verarbeitet, sodass sie als digitale Menschen, Ewige, wiederauferstehen können. Gesehen können sie aber nur, weil Menschen in dieser Zeit einen Chip eingebaut haben, um die digitale Welt sehen zu können. Es ist quasi die Zukunft der Augmented Reality. Der Protagonist Benjamin Kari arbeitet als Versicherungsagent für Fidelity, die Tochterfirma von Immortal, welche es möglich macht, Ewige herzustellen. Knifflig wird es für die Firma, als die Ewige Marlene Dietrich verschwindet und die Bevölkerung sich zu fragen beginnt, wie unsterblich das ewige Leben wirklich sein kann und ob Immortal wirklich die Firma ist, für die sie sich auszugeben scheint – eine Verbesserung für die Welt. Kari wird auf eine Mission geschickt, um für Immortal herauszufinden, was mit Marlene Dietrich nun wirklich passiert ist. Umso tiefer er in den Fall eintaucht, desto eher merkt er, wie zerbrechlich die Welt der Ewigen eigentlich ist und wie gefährlich es sein kann, mit viel zu viel Wissen auf derselben Erde wie Immortal zu wandern. Meine Meinung Für mich war es ein sehr intelligent geschriebenes Buch, bei dem ich öfter das Gefühl hatte, dass es nicht so umwegig sein würde, eine vermischte Realität in der nahen Zukunft zu erstellen. Wenn man sich Oculus Rift oder Hololenses beispielsweise ansieht, diese sich bei uns noch in den Anfangsstadien befinden von dem, was sie vermutlich in der Zukunft alles machen könnten, fragt man sich natürlich auch, wie weit diese realitätsverschwimmenden Brillen gehen können. Im krassen Gegensatz dazu kombiniert geht die ewige Frage weiter, was denn wäre, wenn man unsterblich wäre und wie man dies bestenfalls hervorrufen könnte. Mit Daten, Code und im Gehirn eingebauten Chips scheint das nicht mehr so weit hergeholt zu sein. Doch will man ewig leben? Klar wäre das irgendwie toll, dennoch sollte man sich dann auch weiterentwickeln können anstelle von stehenbleiben und alles beim alten lassen. Dieses Problem des Stillstandes bei Ewigen wurde auch besonders im Buch thematisiert. Ewig leben schön, aber bitte mit Weiterentwicklung! Doch wenn man einer korrupten Firma unterworfen liegt, die nur den eigenen Nutzen zum Vorteil hat, können sich selbst die besten Absichten ganz schnell zum Bösen wenden. Wie man sieht, beschäftigt einen Unsterblich also ganz schön und lässt einen rätseln, wie es denn mit der wirklichen Realität weitergehen könnte. Die Erzählweise des Buches hat seine Höhen und Tiefen. Oft dachte ich, die Geschichte sei gleich zu Ende obwohl noch lange nicht die letzte Seite erreicht war – und wusch kam plötzlich ein neues Detail ins Spiel und das Katz-und-Maus Gejage ging weiter. Das fand ich ein bisschen unausgeglichen, aber es war nicht weiter schlimm. Bis zu einer gewissen Stelle war es auch erträglich, dann jedoch überzeichneten sich manche Ereignisse so deartig, dass es fast schon zu lächerlich war. Es ist ungefähr so zu verstehen: Dreiviertel der Geschichte sind sehr nett zum lesen und wirken so als wüsste man schon längst, was 2044 passieren würde. Es war logisch. Dann aber gerät die Geschichte aus dem Ruder und es wirkt wie eine Abenteuergeschichte, die zum restlichen Buch nicht mehr wirklich passt. Ganz abgesehen davon, dass das richtige Ende dann sehr rasch und lückenhaft abgeschlossen wurde. Während anfänglich noch genau und einleuchtend alles erklärt wurde, war die Auflösung der ganzen lang gezogenen Fragen dann doch etwas mickrig. Wie gesagt, das letzte Viertel des Buches passte nicht mehr ganz zum Anfang hinzu. Bezogen auf die Charaktere waren diese nett, mit Gründen, so zu handeln, wie sie es nun taten. Sie wirkten ihrem Alter entsprechend (was in manchen Genre nicht immer der Fall ist), jedoch fehlte mir bei manchen Charakteren dann doch die Tiefe. Genauere Beweggründe. Besonders bei den Bösewichten fehlte mir dann doch etwas mehr als die angekratzte Oberfläche. Diese hatten im Nachhinein einen sehr klischeehaften Nachgeschmack. Fazit Im Grunde war es ein sehr gutes Buch, dessen Ende ein wenig stört aber hey, in ein paar Tagen werde ich schon wahrscheinlich weniger negativ darüber denken. Denn ziemlich das ganze Buch über hatte ich sehr Spaß es zu lesen, der Schreibstil war flüssig und spannend und es gab nie Passagen, die zu lang gezogen waren. Jedoch war das Ende dann so merkwürdig, dass ich Unsterblich von Jens Lubbadeh nur 4 von 5 Sternen geben kann. Keineswegs eine schlechte Bewertung finde ich. xo Annina

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