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Rezension zu
JACKABY

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Guter Auftakt mit spannender Idee

Von: Mara
22.08.2016

„Jackaby“ von William Ritter stand vom ersten Moment an ganz oben auf meiner Wunschliste – historisches Setting, eine Neuinterpretation von Sherlock Holmes und eine spannend klingende Handlung waren für mich sofort ein Grund, das Buch so schnell wie möglich im Regal zu haben. Tja, nachdem es pünktlich Mitte Juli bei mir ankam, blieb es dann doch bis vor ein paar Tagen unbeachtet, weil ich es schlicht vergessen hatte. Ähäm. Mit einem leicht schlechten Gewissen habe ich angefangen zu lesen und das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgehabt. Sagt finde ich alles, oder? „Jackaby“ spielt in der amerikansichen Stadt New Fiddleham am Ende des 19. Jahrhunderts, was mir sehr gut gefallen hat. Ich mag diese Epoche unglaublich gerne, da sie Büchern eine ganz besondere Stimmung verleiht und sie gleich viel interessanter macht. Ritter versteht es gut, die damaligen Verhältnisse, Lebensumstände und gesellschaftlichen Schichten in die Handlung einzuweben und sie dem Leser quasi nebenbei näherzubringen. Abigail als Protagonistin ist mir sofort ans Herz gewachsen, was schon alleine an ihrer Vorgeschichte liegt, die einfach herrlich amüsant zu lesen war. Sie träumt schon seit ihrer Kindheit davon, Abenteuer zu erleben und wie ihr Vater die Welt zu bereisen. Bis zu Beginn des Buches hat das nicht wirklich gut geklappt, weswegen Abigail eher versehentlich nach Amerika reist und dort in New Fiddleham auf Jackaby trifft. Dessen Charakter fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da er sehr verschroben ist und so einige Eigenheiten besitzt. Schließlich behauptet er, Geister und andere übernatürliche Wesen sehen zu können, was bei mir erst einmal für eine gehörige Portion Skepsis gesorgt hat. Ich war mir lange unsicher, ob es in Ritters Buch tatsächliche fantastische Elemente gibt, oder ob Jackaby sich das alles nur einbildet. Abigail findet sich schnell als Jackabys Assistentin wieder und versucht mit diesem, einen grauenvollen Mord aufzuklären. Jackaby ist überzeugt, dass es sich um einen übernatürlichen Täter handelt, was von der ebenfalls ermittelnden Polizei natürlich nur belächelt wird. Die Spurensuche der beiden Protagonisten ist spannend zu verfolgen, auch wenn ich gegen Ende von der Identität des Täters nicht wirklich überrascht war. Trotzdem macht es Spaß, von Jackabys Untersuchungen und Abigails Vermutungen zu lesen. Besonders die vielen Erklärungen zu den übernatürlichen Wesen haben mir gefallen, ebenso die Dialoge zwischen den beiden, die einiges an Wortwitz und Humor zu bieten haben! Allerdings hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, was das gesamte Buch angeht. Ritter setzt seine Idee gut um, es fehlt den Charakteren jedoch stellenweise an eigenen Merkmalen und Denkweisen. Jackaby und Abigail ähneln dem originalen Holmes und Watson sehr, was einerseits natürlich essentiell für die Geschichte ist, andererseits manchmal etwas langweilig und vorhersehbar ist. Fazit: „Jackaby“ ist ein flüssig zu lesender Roman, der in einer interessanten Epoche spielt. Die Handlung ist spannend und vor allem anfangs sehr mysteriös; ebenso wissen die Charaktere zu überzeugen, auch wenn stellenweise etwas mehr Tiefe und Innovation wünschenswert gewesen wäre. Alles in allem ein gelungener Auftakt, der Lust auf den zweiten Band macht!

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