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Rezension zu
FLOWER

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nette Lektüre für zwischendurch oder Warum mich die Liebesgeschichte nicht überzeugen konnte

Von: Madame Lustig
10.07.2016

Mädchen von nebenan trifft auf Rockstar. Ich finde, solche Geschichten haben immer einen Hauch von Märchen, erzählen sie doch von dem Unerreichbarem, das plötzlich in greifbare Nähe rückt. Damit kommt in den meisten Fällen zwar auch eine gute Portion Vorhersehbarkeit und Kitsch einher, aber wer zu so einem Buch greift, der ist sich dessen bewusst und wartet während des Lesens oftmals sogar auf genau diese Momente. Und da mein Leserherz in letzter Zeit häufig nach Schmachtmomenten und Herzschmerz lechzt, habe auch ich auf eben diese Momente gewartet. Vergebens. Geschrieben ist "Flower" aus Charlottes Sicht in der Ich-Perspektive, was mir sehr dabei half, schnell einen Draht zu ihr aufzubauen und an ihren Einstellungen, Gefühlen und Entwicklungen teilzuhaben. Der Schreibstil des Autorinnen-Duos ist dabei angenehm locker und modern, was mir nicht nur ein zügiges Vorankommen ermöglichte, sondern mit seiner Leichtigkeit auch ausgesprochen gut zur Geschichte passte. "Ich habe mein Leben lang immer alles selbst in die Hand genommen, weil ich sicher gehen wollte, dass ich für meine Zukunft die richtigen Entscheidungen treffe. (S. 97)" Charlotte und Tate. Tate und Charlotte. Egal, wie ich es drehe und wende, die beiden bereiten mir Kopfschmerzen. Charlotte lernen wir als starke und zielorientierte junge Frau kennen, die alles daran setzt, ihre Träume zu verwirklichen. Und dann taucht plötzlich dieser unbekannte junge Mann während ihrer Schicht im Blumenladen auf und all das, was Charlotte ausgemacht hat, war auf einmal wie weggeblasen. Sie wirkte plötzlich hormongesteuert, liebesblind, naiv und die junge Frau, die ich von der ersten Seite an gemocht hatte, ließ mich nur noch den Kopf schütteln. Tate dagegen blieb für mich lange Zeit sehr blass. Er hat Geheimnisse, verliert aber kein Wort über sie, er ist launisch und herrisch und obwohl das eigentlich genug Stoff wäre, um diesen Charakter auf seine Art interessant zu machen, fehlten mir einfach Informationen über ihn, um den Mann hinter der Rockstarfassade ein wenig besser kennenlernen zu können. Anstatt also etwas von seinen Beweggründen und Gedanken zu offenbaren wurde oftmals nur geschwiegen oder mögliche Diskussionen im Keim erstickt, bevor man aus ihnen auch nur die geringsten Informationen hätte ziehen können, wodurch er für mich einfach nur recht farblos und bisweilen sogar unsympathisch wirkte. "Es ist seltsam, wie einen das Verlangen überwältigen kann. (S. 149)" Als ich das Buch zur Hand nahm und begann, mich in die Seiten zu vertiefen, hatte ich eine Liebesgeschichte erwartet, die früher oder später mein Herz gewinnen würde. Dieser Moment ließ jedoch nicht nur sehr lange auf sich warten, er kam erst gar nicht, was für mich daran lag, dass ich hier einfach keine Liebe finden konnte. Schwärmerei vielleicht, eine rosarote Brille und eventuell auch ein bisschen Verliebtheit, aber eben keine Liebe. Die erste Liebe sollte etwas süßes und wunderbares sein, auch, wenn sich diese mit einem Rockstar inmitten seiner Problemglitzerwelt abspielt. Anstatt den Rahmen dieser unerreichbaren, vermeintlichen Märchenwelt zu nutzen und darin etwas zu sähen, was zu etwas wunderbarem heranwächst, gibt es hier jedoch leider nur ein ständiges Auf und Ab, Trennungen, Vergebung, Heimlichkeiten und jede Menge Geld. Zusammengefasst heißt das Mit "Flower" haben die Autorinnen Elisabeth Craft und Shea Olsen eine Geschichte zu Papier gebracht, die zwar nicht unbedingt Herzen zum schmelzen bringen und mit wahnsinnig viel Tiefe aufwarten kann, doch kann sie für jene, die eine Lektüre für zwischendurch suchen, durchaus genau das Richtige sein und ein paar nette und entspannte Lesestunden bescheren. Vor allem Teenager, die die Liebe noch mit etwas anderen Augen sehen und gerne einmal in die Welt eines Rockstars entführt werden wollen, können mit "Flower" sehr viel Spaß haben.

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