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Rezension zu
Die Traumknüpfer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schlachtengetümmel und das Blut der Götter

Von: Karoline
02.07.2016

Als ich das Cover von Die Traumknüpfer sah, fühlte ich mich sofort an die großartige Königsmörder-Chronik von Patrick Rothfuss erinnert. Selbstverständlich nahm ich es in die Hand. Nachdem mich auch der Klappentext lockte, musste ich das Buch einfach lesen. Die Welt der Vier Jahreszeiten besteht aus fünf Inseln. In jeder Himmelsrichtung befindet sich ein Eiland mit einer entsprechenden Jahreszeit, benannt nach den großen vier Gottheiten Tal, Kev, Suv und Sys. Auf der mittigen fünften Insel namens Mii liegt durch zahlreiche Zauber geschützt, die Traumknüpferin Udinaa in einem ewigen Schlaf und hält die Traumfäden der ganzen Welt zusammen. Auf der kalten nördlichen Insel Talveen bricht für das Mädchen Naviia die Welt zusammen, als sie ihren Vater ermordet im eigenen Haus vorfindet. Auch sie schwebt in Gefahr und muss fliehen, wird sie doch wegen ihres göttlichen Blutes gejagt. Währenddessen kommt im südlichen Sommerland Suvii der Kronprinz Kanaael hinter ein lang gehütetes Geheimnis, das auch seine Welt gehörig auf den Kopf stellt. All diese Ereignisse hängen mit einem großen Komplott zusammen, dessen Ziel nichts geringeres als die Weltherrschaft ist. Kanaael und Naviia müssen die Traumknüpferin Udinaa mit ihren speziellen Fähigkeiten verteidigen, denn mit ihr steht und fällt die Welt der Vier Jahreszeiten. Carolin Wahls Fantasy-Epos hat mich aus ganz verschiedenen Gründen angesprochen. Ich war sehr angetan, dass es sich hierbei um ein in sich geschlossenes Buch und um keine Reihe handelt, denn noch eine weitere hätten meine Regale nicht verkraftet. Ihr Schreibstil ist flüssig, teilweise bei Umgebungen und Schlachtszenen detailliert beschreibend, was mich sehr an Bernhard Hennen erinnerte. Der stetige Sichtwechsel zwischen den zwei Protagonisten, der später um zusätzliche Personen erweitert wird, hält die Geschichte am Laufen und erhöht die Spannung. Die Göttersagen erinnern an das alte Griechenland und sind in eine kreativ erschaffene Welt eingesponnen. Auch die ungewöhnlichen Liebesgeschichten und Charakterentwicklungen verlaufen erfrischender Weise nicht nach Schema F. Eine Landkarte ist auf der Innenseite des Buchdeckels abgebildet, sodass der Leser immer den geografischen Durchblick hat. Ein gravierender Punkt hat mir jedoch die Freude an diesem Werk etwas verdorben: der Klappentext. Selten habe ich eine derart spoilernde Inhaltsangabe auf dem Buchrücken erlebt, die einen großen Teil des Spannungsbogens zunichtemacht, indem sie Dinge verrät, die erst weit nach der Hälfte des Buches geschehen. Sehr ärgerlich! Auch hätte ich einen anderen Titel gewählt, denn diesen finde ich in Bezug auf die Handlung irreführend. Nichts destotrotz ist Die Traumknüpfer sehr solide, unterhaltsame deutsche Fantasy-Literatur, bei der die Seiten nur so dahinfliegen. Ich habe mit den Charakteren gelitten und werde die Autorin auch in Zukunft im Auge behalten. Karoline, www.inkunabel.wordpress.com

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