Rezension zu
Das Zimmer
Hinter der Tür
Von: Jutta Ortlepp„Ich öffnete die Tür und schloss sie wieder, das war alles“. So beginnt dieser sehr, sehr gut und mit viel psychologischer Raffinesse geschriebene Roman . Björn wird in ein neues Amtsbüro versetzt, er gibt sich selbstbewusst und kompetent – und erweckt den Argwohn der Kollegen. Karlsson schildert das wunderbar ironisch, und schnell wird klar: Hinter der weltmännischen Attitüde steckt ein unsicherer, sensibler, ja lebensfremder Mensch, der zunehmend unter Druck gerät. Da entdeckt er im Büro eine bisher übersehene Tür – und flüchtet sich in dieses Zimmer. Hier gewinnt er die alte Sicherheit zurück, kann sich erholen, aufatmen. Dieses Wechselspiel, hier das Büro, dort das Zimmer - Björns Nöte, Björns Erfolge - sind so dicht geschildert, dass man geradezu in das Buch, ja in das Zimmer hineingezogen wird. Doch kann man dem Ich-Erzähler wirklich trauen? Existiert das Zimmer wirklich? Jonas Karlsson gehört für mich zu den großen Entdeckungen des Jahres 2016. Und ich bin glücklich – ich habe ein Juwel gefunden.
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