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Rezension zu
Die Saat - The Strain

Die Saat - Die komplette Trilogie

Von: Poldi
12.05.2016

Hunderte Flugzeuge landen täglich auf dem New Yorker JFK-Flughafen, doch eine Maschine aus Europa bleibt mitten auf der Rollbahn stehen, das Licht erlischt und der Funkkontakt bricht ab. Ephraim Goodweather von der Seuchenschutzbehörde wird hinzugezogen und fndet schreckliches vor: Die 200 Passagiere sitzen allesamt tot auf ihren Sitzen. Doch nur kurze Zeit später erwachen einige von ihnen wieder zum Leben – und bringen den Schrecken in die Millionenstadt... „The Strain“ konnte bereits als aufwändig verfilmte Serienproduktion mit seinem düsteren Charme punkten, doch der Regisseur Guillermo del Toro hat noch einen draufgesetzt und mit dem Autoren Chuck Hogan eine Romantrilogie geschrieben, die sich sehr nah an die Ereignisse der Serie hält. Alle drei Bände zusammen sind nun auch gemeinsam erhältlich, sodass der geneigte Serienjunkie schon jetzt erfahren kann, wie es in der Endzeitvision weitergeht. Der Einstieg in die Romanreihe ist dank eines intensiven Prologs sehr stimmungsvoll geraten und verbreitet direkt eine sehr unheilvolle Stimmung, die noch lange anhält. Direkt danach geht es jedoch im Hier und Jetzt mit Ephraim und dem schrecklichen Flugzeugfund los, und das ist über weite Teile sehr spannend und kurzweilig geraten. Es ist eine dunkle Endzeitvision, in der Vampire nach und nach die Kontrolle an sich reißen – keine romantisch verklärten Blutsauger, auch keine hinterlistigen Aristrokraten, sondern wahre Bestien, brutal, gierig und unnachgiebig. Von den ersten, wenigen Exemplaren dieser Gattung breitet sich der Vampirismus wie eine Seuche aus, was im ersten Band sehr gut beschrieben ist – sich im Laufe dieses ersten Teils aber allzu häufig in reine Actionszenen, die die Handlung nicht voranbringen und sich seltsam zu wiederholen scheinen. Der zweite Band ist dann der stärkste der drei, die sehr dichte Handlung und die vielen eingebauten Informationen zu den Hintergründen sind sehr stimmig geraten und lassen die Charaktere auch mal in einem anderen Licht erscheinen. Der Abschluss ist für meinen Geschmack dann zu übereilt geraten, es werden viele Gelegenheiten ausgelassen, die Stimmung zu verstärken oder das Grauen in den Vordergrund zu stellen. Selbst die aufkommenden Konflikte werden zu leichtfertig gelöst und eher stiefmütterlich behandelt, sodass hier die Charaktere eine Spur zu blass bleiben. Diese kommen ansonsten sehr gut zur Geltung und werden von dem Autorenduo glaubhaft und lebendig in Szene gesetzt. Obwohl teilweise sehr viel los ist und die Ereignisse das Geschehen dominieren, kommen diese nicht zu kurz und lassen immer viel von ihrer Persönlichkeit einfließen. Auch der Sprachstil konnte mich überzeugen, alles wirkte flüssig und aus einem Guss. Nur manchmal fällt es gerade im ersten Band schwer, den Überblick zu bewahren, da viele neue Figuren in kurzer Zeit eingeführt werden. Man merkt der Romantrilogie bereits an, dass sie sehr mit der Idee einer Fernsehserie verknüpft ist, Dramaturgie und auch die vielen Actionsequenzen schreien geradezu nach einer optischen Untermalung. Die Geschichte ist dann auch spannend geschrieben und zieht den Leser schnell in seinen Bann, verliert aber stellenweise diese Kontinuität und wird mal zu schnell, mal zu langsam erzählt. Die düstere und durchaus faszinierende Grundstimmung haben mich diese Trilogie aber recht gern lesen lassen.

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