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Rezension zu
Die Frauen der Rosenvilla

Dresdner Familiengeschichte

Von: DanielaU
14.04.2016

Dresden, 2013. Anna Kepler hat gerade ihre zweite Chocolaterie eröffnet. Ihre beiden Läden mit dem schönen Namen „Schokolust“ laufen hervorragend, was vor allem an Annas phänomenalen Geschmackssinn liegt, der ihre Kreationen und Angebote zu etwas ganz Besonderem für ihre Kundschaft macht. Jahre nach der Wende hat ihr Großvater Kurt Kepler sein Anwesen, die wunderbare Rosenvilla, wieder zurückerhalten. Nach seinem Tod hat Anna die Villa geerbt und sich in den Kopf gesetzt, das alte Haus und vor allem den Rosengarten wiederherzustellen. Als sie gemeinsam mit einem befreundeten Gärtner die neuen Blumenstöcke einsetzt, stoßen sie auf eine vergrabene Schatulle. Anna nimmt das alte Fundstück an sich und öffnet es. Darin stößt sie auf diverse Erinnerungsstücke sowie zahlreiche Tagebuchseiten, die teilweise angekokelt und zerrissen und völlig durcheinander sind. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Hanka macht sie sich daran, das Chaos zu sortieren. Dabei stoßen sie auf die Geschichten der Frauen, die früher in der Rosenvilla gelebt haben. Nach und nach setzt sich ein Bild zusammen und alles deutet auf ein verstörendes Geheimnis in der Geschichte des Hauses hin. Parallel zur Lektüre der alten Aufzeichnungen befragt Anna ihren Vater, doch sie stößt auf eine Mauer des Schweigens. Wie ist ihr Großvater in den Besitz der Villa gekommen? Wer waren die Frauen, die damals in dem Haus gelebt haben? Man muss dieses Buch schon genau lesen, denn es ist nicht nur eine Geschichte, die Autorin Teresa Simon hier erzählt, es sind vier! Da heißt es aufpassen, um Namen, Zeiten und Verwandtschaftsverhältnisse nicht durcheinander zu bringen. Jede der Frauen hat ihr eigenes, schwieriges Schicksal, bedingt durch die jeweilige Zeit, in der sie leben und das große Familiengeheimnis, das sie alle irgendwie beeinflusst. Anna liest die Tagebücher durcheinander, immer wieder ein Abschnitt des einen, dann wieder des anderen. Dadurch setzt sich die Geschichte für sie und den Leser erst nach und nach zusammen, immer wieder fällt ein Puzzlestück an seinen Platz. Manches bleibt auch am Ende unaufgeklärt und der Phantasie des Lesers überlassen, aber hier handelt es sich nur um kleinere Auslegungsfragen, die jeder für sich beantworten darf. Es war eine spannende und unterhaltsame Familiengeschichte, an die ich ganz sicher denken werde, wenn ich das nächste Mal in Dresden bin! Einige kleine Pralinenrezepte im Anhang runden das wunderschöne Buch ab.

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