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Rezension zu
Mr. Mercedes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mein erster Stephen King - gefällt mir

Von: Fragmentage
24.01.2016

Ich lese keinen Horror. Gar nicht. Dafür bin ich einfach nicht gemacht, wohingegen mein Mann, wenn er mal liest, fast ausschließlich Horror liest. Das scheint wirklich Typsache zu sein. Nicht nur von ihm, sondern auch vielen anderen Fans höre ich aber immer wieder, was für ein überragender Autor der Horrorerzähler Stephen King ist und ich hatte mir schon länger vorgenommen, mal etwas von ihm zu lesen. Der Auftakt seiner neuen Thrillerserie Mr. Mercedes kam mir dafür gerade recht. Es geht um Bill Hodges, einen kürzlich in den Ruhestand verabschiedeten Ermittler, dem sein letzter großer Fall keine Ruhe lässt. Die Amokfahrt von "Mr. Mercedes" in eine Menschenmenge forderte mehrere Tote und zahlreiche Verletzte, der Täter konnte nie gefasst werden. Als untätiger alleinstehender Rentner sieht Bill im Leben keine Perspektive mehr, er wirkt depressiv und als Leser erfährt man schnell, dass er immer wieder mit Selbstmordgedanken spielt. An einem jener leeren Nachmittage erhält Bill einen Brief von "Mr. Mercedes", in dem der Täter ihn für seine Unfähigkeit, den Fall zu lösen, verspottet und herausfordert. Bill Hodges beschließt auf eigene Faust zu ermitteln und merkt schon bald, dass der Mercedes-Killer unberechenbar ist. Mit Mr. Mercedes bewegt sich King weg von seinem üblichen Genre: Sein Psychokrimi ist im Kern eine klassische Detektivgeschichte um einen messerscharfen Ermittler, der einem ebenso genialen wie psychopathischen Killer auf den Fersen ist. Einige schwer verdauliche Szenen und fiese Schockmomente sind dabei, aber da habe ich in so manchem skandinavischen Krimi schon härteren Tobak gelesen. Der Spannungsbogen ist schlüssig aufgebaut und ab einem gewissen Zeitpunkt wollte ich nur noch so schnell wie möglich wissen, wie alles ausgeht, so angespannt war ich. Die Charaktere bedienen das eine oder andere Klischee, was mich aber nicht gestört hat, und teilweise entfernt sich King etwas zu weit von realistisch vorstellbaren Szenarien, aber sein trockener Humor macht auch das wett und letzten Endes ist dem Leser doch immer klar, dass er es mit Unterhaltungsliteratur zu tun hat, oder? Insgesamt ein rundes Leseerlebnis für mich. Kings Sarkasmus und Humor - wer hätte gedacht, dass ein Horrorautor humorvoll schreibt? - liegen mir scheinbar.

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