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Rezension zu
Von Mr. Holmes zu Sherlock

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

DAS Standardwerk

Von: der Michi
09.01.2016

Wenn es ein Comeback des Jahrhunderts gibt, dann muss es sich dabei um Sherlock Holmes handeln. Nicht, dass der britische Meisterdetektiv jemals in Vergessenheit geraten wäre. Aber die zahlreichen neuen Kinofilme, TV-Serien und auch Romane haben Sir Arthur Conan Doyles prominenten Ermittler wieder so populär gemacht, wie er es höchstens zu Lebzeiten seines Erfinders war. Damals waren sowohl Zeitschriften, Bücher als auch Theaterstücke über Sherlock Holmes der absolute Renner und noch dazu regelmäßig ausverkauft. Höchste Zeit, das ultimative Buch über den Detektiv und seine vielfältigen Interpretationen zu schreiben. Getan hat das der Schwede Mattias Boström. Als Mitglied der "Baker Street Irregulars", dem prestigeträchtigsten "Fanclub" zu diesem Thema, kennt er sich bestens aus und konnte exklusive Informationen sammeln. Entsprechend weit spannt er den Bogen und erzählt auf gut sechshundert Seiten nicht nur die Geschichte von Holmes, sondern auch die seines Schöpfers. Beginnend bei Conan Doyles Studium bei dem Mediziner Joseph Bell, der aufgrund seiner genauen Beobachtungen ein wichtiges Vorbild für die Methoden des Herrn aus der Baker Street wurde. Der literarische Werdegang des Autors wird ausführlich behandelt, ebenso die vielfältige Rezeption seiner Werke. Auch wenn Doyle nie daran geglaubt hatte, so wurde Holmes doch zu seiner bekanntesten Erfindung und überlebte ihn bis auf den heutigen Tag. An jeder Stelle wird deutlich, dass hier ein Fan schreibt, der versucht hat, wirklich alle relevanten Informationen zusammentragen. Weder die ersten dreihundert Seiten, die sich hauptsächlich mit Conan Doyles Biografie befassen, noch die zweite Hälfte sind auch nur ansatzweise langweilig. Boström illustriert das Geschehen anhand szenischer Beschreibung, die sich ähnlich flüssig lesen und gleichzeitig unaufdringlich informativ sind wie in Nelson Johnsons Boardwalk Empire. Pastiches, Verfilmungen und Fandom werden ausführlich behandelt, inklusive der aktuellen Serien Sherlock und Elementary. Gerade über diese beiden Adaptionen erfährt man hier sogar noch mehr, als deren MakingOfs bislang verraten haben. Wünsche bleiben kaum offen. Obwohl der Fließtext ohne nennenswerte Unterbrechungen gesetzt ist, wurde immerhin die Innenseite der Klappenbroschur mit etlichen Bildern gefüllt. So findet man seltene Porträts aus der Zeit von Conan Doyle, aber auch neuere mit dem Cast von Sherlock, sowie Jeremy Brett und Edward Hardwicke, die vermutlich das zweitpopulärste Holmes-Watson-Duo im Fernsehen darstellen. Ein ausführlicher Anhang enthält auf knapp fünfzig Seiten sämtliche Quellen, eine Auflistung der Sherlock-Holmes-Romane und Kurzgeschichten, sowie ein Register mit den wichtigsten Namen und Begriffen. Somit gehört jegliche Beschwerde eigentlich ins Reich der Luxusprobleme. Ja, eine gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag und Lesebändchen wäre natürlich schön. Oder eine Fortsetzung mit noch detaillierteren Informationen über die aktuellen Entwicklungen in der Welt von Sherlock Holmes. Lesen würde ich sie jedenfalls sofort. Originaltitel: Från Holmes till Sherlock (Von Holmes zu Sherlock) Seitenzahl: 607 Format: 13,6 x 20,8 cm, Klappenbroschur Verlag: btb

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