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Rezension zu
Die Betrogene

Rache verjährt nicht

Von: Martinas Buchwelten
12.12.2015

Darum gehts: Kate Linville ist zwar Polizistin bei Scotland Yard, doch außerhalb ihres Berufes ist ihr Leben alles andere als aufregend und prickelnd. Die kontaktscheue Frau hat keine Freunde und die einzige Person, zu der sie Kontakt hält, ist ihr Vater. Als dieser, Polizeibeamter in Ruhe, brutalst ermordert wird, kehrt Kate aus London in ihren Heimatort Scalby zurück, um den Nachlass zu regeln. Frustriert von den stockenden Ermittlungen beginnt sie selbst zu recherchieren und entdeckt eine ganz andere Seite ihres Vaters.... Meine Meinung: Charlotte Link erschafft mit ihren Kriminalromanen spannende Lektüre vom Feinsten. Wie bei jedem Autor sind manche Bücher besser, manche schlechter und "Die Betrogene", gehört meiner Meinung nach zu den besseren Kriminalromanen der Schriftstellerin. Ich hatte das Buch bereits im September zum Erscheinungstermin in unserer Bücherei vorbestellt, aber leider erst im Ende November erhalten. Egal, jetzt ist es auch gelesen =)...Bücher werden ja nicht schlecht - Gott sei Dank, wenn ich so meinen SuB ansehe... Bereits der Prolog begann überzeugend und ließ mich eintauchen in die Welt eines fünfjährigen Jungen, der sein Geburstaggeschenk ausprobiert: sein nigelnagelneues Fahrrad. Unweit seines Elternhauses auf einer einsamen Landstraße rast er in seiner kindlichen Vorstellung als Rennfahrer dahin...bis plötzlich etwas Unerwartetes eintritt....etwas, das uns die Autorin nicht verrät, aber der Ausgangspunkt zu den Morden im Verlauf des Buches sein wird. Danach im ersten Kapitel der Schwenk zum Mord an Policeofficer Linville, der nicht an Brutalität spart und einem Thriller in nichts nachsteht, sowie einige Fragezeichen für den Leser bereit hält. Die zuständigen Ermittler DCI Caleb Hale und seine Partnerin beginnen zu ermitteln, doch außer einem ehemaligen Verbrecher, den Linville ins Gefägnis gebracht hat und der Rache geschworen hat, haben sie keine wirkliche Spur. Die Tochter des Ermordeten, Kate, die bei Scotland Yard angestellt ist, verliert durch den Mord ihre einzige Bezugsperson. Die sehr kontaktscheue und zurückgezogene Frau kehrt deshalb kurzfristig aus London in ihren Heimatort zurück, um den Nachlass ihres Vaters zu ordnen. Währendessen laufen die Ermittlungen im Kreis und Kate versucht bald auf eigene Faust den Mord aufzuklären. Sämtliche Androhungen eines Disziplinarverfahrens lassen sie kalt, denn in ihrem Leben gibt es keinen anderen Fixpunkt mehr und die Auflösung des Mordes liegt ihr am meisten am Herzen. Parallel dazu erzählt uns der zweite Handlungsstrang von Stella und Jonas Crane. Die beiden sind Adoptiveltern eines 5-jährigen Jungen namens Sammy. Jonas ist Drehbuchautor und kurz vor einem Burn out. Sein Arzt verordnet ihm Abstand zu seinem stresigen Job und schlägtihm einen Urlaub in einer einsamen Gegend vor. Er soll ausspannen und sein Handy und den Computer zuhause lassen. Die Cranes setzen den Vorschlag um und mieten ein abgelegenes Haus im Hochmoore von Yorkshire. Kurz vor Urlaubsantritt erhalten Sie jedoch noch unerwarteten Besuch von der leiblichen Mutter und dessen Lebensgefährten..... Beide Handlunsgsstränge beginnen erst ganz langsam ineinander zu greifen und man stellt sich lange die Frage, wie die beiden Geschichten zusammen gehören. Auf den mehr als 600 Seiten behält die Autorin nicht immer den Spannungsbogen am Limit, beendet aber meistens jeden Abschnitt mit einem kleinen Cliffhanger. Es finden sich auch ein paar Längen im Mittelteil, trotzdem konnten mich beide Handlunsgstränge größtenteils fesseln, denn die Autorin streute auch einige unerartete Wendungen in ihre Story ein. Im letzten Drittel konnte ich jedoch bereits den Täter erahnen bzw. wohin das Ganze hinauszulaufen beginnt.... Schreibstil und Charaktere: Wie bereits von der Autorin gewohnt, lässt sich auch dieser Krimi leicht und flüssig lesen. Die einzelnen Charktere und ihre Beweggründe fand ich überzeugend. Die Geschichte der Cranes fand ich sogar noch ein bisschen spannender...besonders die Figur von Stella gefiel mir sehr gut, die wie eine Löwin um ihr Junges kämpft! Kate hingegen hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Auf der einen Seite war sie eine tüchtige Ermittlerin, die die Fährten richtig deutete, aber so voll Unsicherheit war....trotzdem erlaubte sie sich einige Alleingänge bei den Ermittlungen. Fazit: Ein komplexer Krimi mit teilweise kleinen Thrillereinschlägen, der gekonnt zwei unabhängige Handlungsstränge zusammenführt. Wegen kleiner Längen im Mittelteil und die Erahnung des Täters vergebe ich vier Sterne

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