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Rezension zu
Ivy und Abe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Liebe in parallelen Lebenswelten

Buchhandlung Jost GmbH
Von: Tobias Wrany aus Bonn
03.05.2017

Scherenschnittcover sind nicht nur en vogue, sondern zudem im Genre einschlägig vorbelastet, weshalb unter Umständen die eine oder anderen Interessentin, die auf entsprechend leichtgewichtige Kost aus ist, doch besser zur Ausgrabung der nächsten ollen Moyes-Kamelle umzulenken sein wird - aber dazu haben Buchhändler schließlich ihre Beratungskompetenz. Glücklich mit "Ivy & Abe" sollten jedoch all jene werden, bei denen eine Liebesgeschichte nicht vorhersehbar dahinplätschern muss, sondern wirklich alle Aspekte der Erzählung angemessen ernst genommen werden. Das gilt für die sorgfältig und nachdrücklich gezeichneten Figuren, welche durch die zeitlich fragmentierte Erzählweise sogar an Tiefe gewinnen ebenso, wie die nachdrückliche Beantwortung der zahlreichen Fragen, die aufbrechen, wenn es darum geht, zwei Menschenleben und die mannigfaltigen Möglichkeiten, die sich an jeder schicksalsträchtigen Gabelung des Lebensweges ergeben, eingehend zu betrachten. Elizabeth Enfield lässt ihrer Leserschaft die freie Wahl - man kann sich von der Geschichte einfach emotional fesseln und die Hauptfiguren ganz nah an sich heranrücken lassen oder innehalten und gedanklich den lebensphilosophischen Aspekten zwischen den Zeilen folgen. Als erzählerische Würze macht es natürlich auch Spaß auf all jene großen oder kleinen Randaspekte zu achten, welche die Autorin in verschiedenen möglichen Lebensentwürfen zugleich auftauchen lässt. (Und wem es, wie Elizabeth Enfield, gelingt, die wissenschaftlichen Thesen von Astronomen und Philosophen zur zwanglosen Grundlage eines komplexen Unterhaltungsromans zu machen, hat schon per se besonderen literaturkritischen Respekt verdient.)

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