Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Betrogene

Gelungen, trotz einiger Längen

Von: Librinchen
20.10.2015

Die Polizistin Kate Linville ist eine einsame Person mit vielen unerfüllten Wünschen. Der einzige Mensch den sie liebt, ist ihr Vater Richard, ebenfalls Polizist und nun im Ruhestand. Als dieser auf grausame Weise ermordet wird, ermittelt die auf eigene Faust, da sie den Ermittlern vor Ort nicht vertraut. Nach und nach erkennt sie jedoch, dass ihr Bild des Vaters ein völlig falsches ist. Gleichzeitig verbringt eine Familie aus London ihre Ferien auf einer einsamen Farm in den Hochmooren von Yorkshire. Das mysteriöse Verbrechen an Kates Vater bringt auch die Familie in Lebensgefahr. Was verbirgt sich hinter dieser mörderischen Geschichte? Der Einstieg im Jahr 2001 ist mit zwei Seiten sehr knapp gehalten, macht aber die Sache spannend, da ein großer Sprung ins Jahr 2014 folgt. In diesem Jahr geschieht der bestialische Mord an Richard Linvell, einem ehemaligen Polizisten. Die detailgetreue Beschreibung lässt den Leser packend in den Ablauf der Tat eintauchen. Die Person Richard Linvell selbst wird dabei nur kurz erklärt, sein Handeln und Verhalten ist aber für den Leser nachvollziehbar. Der Wechsel zur Familie Crane überrascht. Ein Zusammenhang zum vorherigen Kapitel ist zunächst nicht erkennbar. Die Familie Crane wird eingehend mit all ihren Problemen dargestellt. Eine wichtige Rolle scheint dort bereits ihr Adoptivsohn Sammy zu spielen. Ebenso taucht dort bereits der traumatisierte Hamzah Chalid auf, der aber zum Zeitpunkt ein eher unscheinbarer Charakter zu sein scheint. Terry Malyan, die leibliche Mutter Sammys in Begleitung ihres Freundes Neil Courtney sorgt für zeitweilige Verwirrung in der Geschichte. Die Hauptprotagonistin Kate Linvell hat erst relativ spät ihren Auftritt, ebenso der Ermittler im Mordfall ihres Vaters vor Ort, Detective Chief Inspector Caleb Hale. Von beiden Protagonisten wird ein ausführliches Bild gezeichnet. Im Unklaren bleibt lange die plötzliche Trennung Richard Linvilles von Melissaa Cooper, mit der er über längere Zeit eine Affäre hatte. Melissa Cooper wurde ebenso wie Richard Linville regelrecht hingerichtet. Durch das Auftreten zahlreicher Personen wie z.B. Grace, einem behinderten Mädchen, das mit dem Rollstuhl des vermissten ehemaligen Kollegen Richard Linvells herumfährt oder Kadir Roshan, einem Nachbarn von Grace, wird der Leser dazu angehalten, diese Personen für den weiteren Verlauf der Geschichte im Gedächtnis zu behalten. Jane Scapin, Ermittlerin bei der hiesigen Polizei und von Anfang an mit den Morden befasst, ist ein eher blasser Charakter, wie es zuerst scheint. Im Verlauf der Geschichte erfährt der Leser jedoch immer mehr über ihr Privatleben, das sie vor allen anderen zu verheimlichen versucht. Erst zu Ende wird das Verhalten und Handeln der Protagonisten zueinander geklärt und führt zu einem überraschenden Ergebnis. Fazit: Alles in allem wieder ein gelungener Kriminalroman von Charlotte Link. Etwas störend ist jedoch die teilweise langatmige und sich wiederholende Schreibweise. 4 Blutsterne und eine klare Leseempfehlung.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.