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Rezension zu
Todesurteil

Spannend bis zuletzt!

Von: Lesen ist
15.10.2015

Band 2 in der Maarten S. Sneijder Reihe. Ich war gespannt auf den zweiten Teil und wurde nicht enttäuscht. Ich denke aber, dass die Reihe »Sneijder & Nemez« heißen sollte. Im Prolog erleben wir, wie eine weibliche Person durch den Wald rennt. Sie war eine sehr lange Zeit eingesperrt und jetzt ist ihr die Flucht gelungen. Sie weiß nicht, wo sie ist, wohin sie laufen soll. Panik erfasst sie. Sie will nicht zurück in den Keller zu den Schmerzen. Dornen reißen die Haut auf ihren Beinen auf. Endlich eine Lichtung, ein Weg, eine Tafel: »2 KM bis Wien«. Sie läuft weiter, sieht eine Blockhütte, ein Auto. Eine Frau sitzt im Auto, ein Mann will gerade einsteigen. Sie versucht zu rufen, aber die Kräfte verlassen sie. Aber die Frau sieht sie im Scheinwerferlicht und läuft zu ihr hin. Die Person, die geflohen ist, ist ein Kind von höchstens 10 Jahren, sie ist nackt und abgemagert. Auf ihrem Rücken sieht das Ehepaar entsetzliches. Das Mädchen ist vor einem Jahr verschwunden. Sonntag 1. September. Sabine Nemez ist unterwegs nach Wiesbaden. Nach einer Panne ist sie sehr spät dran. Klitschnass und schmutzig, nachdem sie selbst den Reifen gewechselt hat, bringt sie die letzten Kilometer hinter sich. Sie wurde an der Akademie des Bundeskriminalamtes angenommen, überraschenderweise. Eine zweijährige Ausbildung steht ihr bevor. Kaum hat sie die verspätete Anmeldung hinter sich gebracht, erfährt sie, dass ihr ehemaliger Freund Erich Dorfer in seinem Büro beim BKA angeschossen wurde und auf der Intensivstation liegt. Es gibt erhöhte Sicherheitsmaßnahmen auf dem gesamten Gelände. Wer bereits »Todesfrist« gelesen oder gehört hat, kennt bereits Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder. Nemez ist eine starke Persönlichkeit. Ihre hervorstechendste Eigenschaft ist wohl ihre Sturheit. Hat sie es sich erstmal in den Kopf gesetzt einer Spur nachzugehen, lässt sie nicht mehr locker. Ein bisschen ist sie auch wie ein Kind. Oft sagt man genau das Gegenteil von dem, was man möchte, damit ein Kind macht, was man will, und Sabine ist als Erwachsene noch immer so. Verbietet man ihr etwas, macht sie es erst recht. Ich verstehe schon, dass sie einen Verbrecher stoppen und ins Gefängnis bringen will, aber sich selbst dabei in Gefahr bringen, nutzt keinem was. Aber ich mag sie, auch wenn sie sich selbst oft im Weg steht mit ihren Alleingängen. Sneijder hat ihr Potenzial erkannt, als er gemeinsam mit ihr den »Struwwelpeter« Fall gelöst hat. Er hat dafür gesorgt, dass sie an der Akademie angenommen wird und für die nächsten zwei Jahre in seinem Kurs sein wird. Maarten S. Sneijder ist der brillante, arrogante, Gras rauchende Fallanalytiker, Entführungsspezialist und forensischer Kripopsychologe. In diesem zweiten Fall war er weniger arrogant und unausstehlich. Auch scheint er eher die Nebenrolle neben Nemez zu spielen. Seine Hauptaufgabe ist sie in die richtige Richtung zu lenken, dabei ist er selbst etwas verblasst, was ich sehr schade finde. Die Geschichte wechselt zwischen Nemez & Sneijder in Wiesbaden, die alten, ungelösten Fällen nachgehen, und Staatsanwältin Melanie Dietz in Wien, die den Fall des Mädchens bekommt, das ihren Entführer entkommen ist. Es ist klar, dass diese beiden Erzählstränge irgendwie zusammenhängen müssen, aber es dauert sehr lange, bis sie zusammengeführt werden. Die Verbrechen, egal ob irgendwo in Deutschland, oder in Österreich sind wirklich blutig und grausam, und Verbrechen an Kindern gehen mir sowieso an die Nieren. Allzu sehr darf man sich manches nicht vorstellen, sonst vergeht einem echt der Appetit! Die alten Fälle, an denen sich Sabine Nemez festbeißt, sind sehr unterschiedlich und reichen bis zu fünf Jahren in die Vergangenheit. Der Fall in Wien handelt um mehrere Mädchen, die entführt und ein Jahr festgehalten werden. Was in diesem Jahr passiert ist abscheulich und was danach mit ihnen passiert, ist so entsetzlich grausam, dass man es sich nicht vorstellen möchte. Es dauert nicht lange, bis Spannung aufkommt und dann ist es schwer, das Buch/Hörbuch wegzulegen. Alles steigert sich zu einem Showdown, sowohl in Wien als auch in Wiesbaden. Die Lösung des Falles ist ziemlich krass, aber doch genauestens durchdacht. Die Geschichte dreht sich und plötzlich gibt es Täter, an die man nie im Leben gedacht hätte. Die eine Figur hatte ich sehr früh in Verdacht irgendwas im Schilde zu führen und behielt auch Recht, ansonsten war der Plot undurchschaubar und die Lösung unerwartet. Nur das Ende war mit manchen Ereignissen etwas zu gekünstelt und leicht übertrieben. Spannend bis zuletzt mit einem dynamischen, interessantem Duo als Ermittlerteam. Grausame Taten, die unter die Haut gehen. Einige grausame Mordfälle, die gelöst werden müssen und Kindesentführungen bzw. Morde in Wien, die irgendwie damit zusammenhängen. Sneijder hat eine zu kleine Rolle gespielt für mich und die Ereignisse in der Auflösung und Showdown des Falles waren ein bisschen zu gekünstelt. Aber im Großen und Ganzen doch ein sehr spannender, kurzweiliger Thriller, den man schwer weglegen kann. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Sneijder & Nemez. Sprecher Das erste Hörbuch dieser Reihe wurde von Doris Wolters gesprochen, die ihren Job wirklich hervorragend gemacht hat. Diesmal wurde das Hörbuch von Achim Buch gesprochen, was für die Figur Maarten S. Sneijder natürlich von Vorteil war. Achim Buch hat den Akzent von Sneijder auch glaubhaft imitiert, nur schade, dass der geniale Ermittler diesmal seltener in Erscheinung tritt. Herr Buch hat auch das wienerisch von manchen Figuren erstklassig gesprochen und dieses Hörbuch genauso zu einem Hörgenuss gemacht wie Frau Wolters den ersten Teil.

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