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Rezension zu
Der kleinste Kuss der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wortgewaltig, Poetisch und durch und durch Zauberhaft !

Von: Ina's Little Bakery
23.09.2015

Vor langer Zeit hat ein deprimierter Erfinder den Weltkrieg der Liebe verloren. Sein in tausend Teile zersplittertes Herz liegt nun in einem Schuhkarton, er glaubt nicht daran, das es jemals wieder schlagen wird, doch dann trifft er im Théatre du Renard eine wunderschöne mysteriöse Frau. Er nähert sich ihr zaghaft und plötzlich treffen ihre Lippen im kleinsten Kuss der Welt aufeinander und die Frau verschwindet. Sie wird unsichtbar, einfach so. Der Erfinder ist fest entschlossen sie wiederzufinden. Er zieht einen alten verschrobenen Detektiv und dessen sprechenden Papagei zu Rate und findet sein Glück bald ganz anders als erwartet. Meinung: Für das Cover gibt es eigentlich keine Worte. Was soll man da groß beschreiben ? Es ist, wie man auf den ersten Blick erkennen kann, ein Traum von Benjamin Lacombe, an dem man sich nicht sattsehen kann. Wie schon bei seinen letzten beiden Romanen setzt der Autor auch hier auf die Kunst seines Kollegen und trifft damit voll ins Schwarze. Malzieus Geschichten sind gleichen teils wunderbar wie auch absolut skurril. Er ist ein Meister atemberaubend schöner Worte, entführt uns mit seiner grenzenlosen Fantasie und seiner einzigartigen gewaltigen Poesie in eine Traumwelt aus der wir nur schwer wieder zurückfinden, wenn wir erst einmal hineingetaucht sind. Ich gebe zu, man muss seine Art zu erzählen schon mögen um mit diesem Roman glücklich zu werden, denn sein Stil ist sehr gehoben und eine Aneinanderreihung endlos erscheinender Metaphern. Seine Werke sind pures Kopfkino, ich liebe das ! Malzieus Romane sind genau aus diesen Gründen immer etwas ganz Besonderes und zielen bei mir direkt ins Herz. "Ich bin ein deprimierter Erfinder." "Was soll das denn heißen ?" "Ich erfinde alle möglichen Dinge, und wenn sie nicht funktionieren, bin ich deprimiert. Zusammengenommen ergibt das einen deprimierten Erfinder." Seite 15 Unser Protagonist, der deprimierte Erfinder, ist ein toll ausgearbeiter Charakter, ebenso wie alle anderen Figuren besticht er durch einen teils sehr eigenen und irgendwie auch ein wenig sonderbaren Charme. Es war ein wahres Vergnügen ihn auf seiner Suche nach der unsichtbaren Frau, aber auch beim Erfinden von kuriosen Dingen, in die einmal mehr Malzieus Interesse zum Steampunk einfließen, zu begleiten. In diesem, mit nur 126 Seiten doch recht dünnen Roman, mit dem Malzieu aber so viel ausdrückt wie manch anderer Autor mit 400 Seiten, geht es in erster Linie um die Liebe und die verzweifelte Suche nach der selbigen. Aber auch darum, das man das Glück manchmal direkt vor der Nase hat, man muss nur genau hinsehen. Ein reizender Pluspunkt sind die "Liebespflaster" am Ende des Romans, kleine eigenwillige Gedichte des Erfinders. Fazit: "Der kleinste Kuss der Welt" ist ein ganz wunderbarer Roman über das Suchen und Finden der Liebe. Malzieu entführt uns auch diesmal wieder in eine absolut fantastische Geschichte, die durch ihre sonderbaren aber liebenswerten Charaktere und vorallem durch den unvergleichlichen und wortgewaltigen Erzählstil des Autors besticht. Ganz großes Kopfkino, das man sich nicht entgehen lassen sollte !

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