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Rezension zu
Der kleinste Kuss der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mathias Malzieu – Der kleinste Kuss der Welt

Von: buecherherz
16.09.2015

Ein melancholischer Erfinder trifft bei einem Tanzabend auf die atemberaubend schöne Sobralia. Doch als er allen Mut zusammennimmt und ihr einen flüchtigen Kuss gibt, wird sie unsichtbar. Mithilfe eines magischen Papageis gelingt es ihm, die unsichtbare Schöne wiederzufinden. Doch Sobralia wagt nicht, ihrem Verehrer ihr wahres Gesicht zu zeigen... (Klappentext) Ich habe bisher zwei Bücher von Mathias Malzieu gelesen und beide ließen mich begeistert zurück. Ich war von der Sprache verzaubert und von den Geschichten fasziniert. Ein Junge, der anstatt eines Herzens eine Kuckucksuhr besitzt ("Die Mechanik des Herzens") und ein Mann, der eine Frau trifft, die Federn trägt und fliegen kann ("Metamorphose am Rande des Himmels"). Als würde das nicht schon reichen, waren die Coverbilder auch noch wunderwunderschön und allein die hätten den Kauf für mich gerechtfertigt. Es stand für mich fest, "Der kleinste Kuss der Welt" musste ganz schnell in mein Regal wandern. Die Geschichte versprach wieder außergewöhnlich zu werden. Ein Erfinder küsst eine Frau. Es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde und doch reicht das, damit sie plötzlich unsichtbar wird. Doch dieser kleinste je verzeichnete Kuss schafft es, damit er die Unsichtbare nicht vergessen kann. Er sucht einen Detektiv auf, der auf ungewöhnliche Fälle spezialisiert ist und bekommt dort einen Papagei. Mithilfe dieses besonderen Papageis, macht er sich auf die Suche. Durch die Kürze des Buches hat die Geschichte nur wenig Platz, sich zu entfalten. Doch Mathias Malzieu hat es wieder einmal geschafft, dass gar nicht mehr Raum nötig war. Er konnte sogar noch eine vielschichte Story erzählen. Es gibt nicht nur die unsichtbare Frau, sondern auch noch einige Nebenschauplätze, die alle ein großes Ganzes ergaben. Auch wenn ich gern wissen wollte, wer die unsichtbare Frau ist und ob der Erfinder und sie zusammenfinden werden, nahm mich diese Spannung nicht vollends ein. Ich fieberte nicht so sehr mit, wie ich es mir gewünscht hatte. Neben der Geschichte leben die Malzieu-Bücher für mich auch von der besondere Sprache. Sie strotzt vor Metaphern und Neologismen. Es ist, als würde Malzieu eine ganz andere Sprache sprechen als alle anderen. Eine fantasievollere, ausgefallenere, zauberhaftere, intensivere. Und doch konnte sie mich in diesem Buch – anders als in den vorherigen beiden – nicht ganz überzeugen. Sie kam mir noch verschwurbelter vor, noch ungewöhnlicher. Ausgefallene Metaphern und starke Sprachbilder durchzogen den Text. Sie waren nicht übermäßig dominant, aber wenn sie da waren, waren sie nicht so zart und schön, wie ich es von ihm gewohnt war. Manches musste ich doppelt lesen. Oft war ich mir auch nicht sicher, ob es eine Metapher sein soll oder tatsächlich ernst gemeint war. Hat der Protagonist wirklich Kampfeichhörnchen vor sein Skateboard gespannt? Liegt sein Herz wirklich in einem Schuhkarton? Ist das alles ernst gemeint? Die Fantasie dieses Buches würde es hergeben. Trotz der Melancholie des Buches musste ich oft kichern und lächeln, denn es eine gehörige Portion Humor. Letztendlich konnte mich das Buch leider nicht so sehr überzeugen wie "Die Mechanik des Herzens" und "Metamorphose am Rande des Himmels". Die Geschichte war außergewöhnlich, es fehlte mir aber ein wenig Spannung. Die Sprache war in diesem Buch manches Mal anstrengend und nicht mehr ganz so zauberhaft. Ich hatte Spaß an dem Buch, aber ich wurde einfach nicht mitgerissen und berührt.

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