Rezension zu
Ein Buchladen zum Verlieben
Die Enttäuschung des Lesesommers
Als hätte der Sommer 2015 nicht schon genug Erwartungen und Hoffnungen geschürt, um sie letztlich zu enttäuschen - "Ein Buchladen zum Verlieben" hinterließ zusätzlich extreme Langeweile, unlogische Charaktere und verstörte vollkommen. Welche noch so unerfahrene Buchhändlerin deckt die Wünsche ihrer Kunden, indem sie bei Amazon bestellt? Was ist so weltbewegend neu, wenn man bspw. die Regalbeschriftung "Krimis" durch "Sex, Gewalt und Waffen" erstetzt? Das Gefühl, man könne sich in den Buchladen (die schönere Bezeichnung wäre hier 'Buchhandlung' gewesen) von Sara verlieben, ihn über die Maßen gemütlich finden und die Beweggründe der drögen Landbevölkerung Iowas, sich für Saras Bleiberecht in den USA einzusetzen, nachvollziehen, kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Überdies ist die Übersetzung von Gabriele Haefs recht unambitioniert geworden, in einem Satz wiederholt sich das gleiche Wort als Adjektiv und Nomen mehrfach und vieles mehr. Hier wäre etwas mehr übersetzerische Freiheit und sprachlicher Feinschliff wünschenswert gewesen. In Saras "Greencard" Tom einen leibhaftigen Mr. Darcy zu entdecken, wie es im Klappentext vollmundig heißt, ist das Tüpfelchen auf dem i eines absolut trägen Buches.
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