Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Radioschwestern (3)

Eine wunderschöne Reihe über das Radiomachen in den 1950er und 1960er Jahren in Frankfurt

Von: Chrissi66
22.04.2024

Ich liebe es Radio zu hören. Beim Autofahren, Kochen und Entspannen – immer muss das Radio eingeschaltet sein. Dabei höre ich am liebsten Lokalsender aus Frankfurt, somit hat mich diese Reihe schon seit dem 2. Band fasziniert. Beschreibung des Buches: „Die Radioschwestern – Tanz in ein neues Leben“ ist 2024 im Penguin-Verlag als Taschenbuch mit 430 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sind drei Frauen mit einem LP-Spieler abgebildet. Sie tragen typische Kleidung der 1960er Jahre. Kurze Zusammenfassung: Der Roman behandelt die Fortsetzung der Neuanfänge des Radios hier am Beispiel des Hessischen Rundfunks. Die Freundinnen Margot, Gesa und Inge arbeiten weiterhin leidenschaftlich gerne beim Radio. Mittlerweile treten auch ihre Kinder Marianne, Nora, Christel in ihre Fußstapfen und bringen ihre Talente beim Radiomachen ein. Mein Leseeindruck: Der Sprachstil der Autorin ist flüssig und klar. Mir gefällt die Kombination aus Fiktion und realen Ereignissen und bekannten Persönlichkeiten. Denn auch in diesem Buch sind viele Personen wieder an reale Persönlichkeiten angelehnt und gleichzeitig „wirken“ bekannte Personen im Roman mit. So erfährt man etwas über die Anfänge der „Hesselbachs“ (Familienserie aus Frankfurt), über den Zoodirektor und Dokumentarfilmer Grzimek, aber es fallen auch Namen wie Frankenfeld, Wöhr und Kilius. Das gelingt der Autorin besonders gut durch die Kapitelanfänge, die mit Nachrichtentexten über eine bekannte Frau starten. Es folgt eine weiterführende Information über diese Person. Manchmal tritt auch eine Persönlichkeit in einer Szene auf. Durch diese Kapitel bietet sich ein gelungener Perspektivwechsel, denn jedes Kapitel hat den besonderen Fokus auf eine andere Frau der Protagonistinnen. Die Handlung spielt in den Jahren 1955 bis 1965 in der amerikanisch besetzten Zone in Frankfurt. Das Leben in der Metropole blüht wieder auf, nicht zuletzt durch Elvis und Rock’n Roll. Die neue Generation bringt ihre Leidenschaft in Bühnenarbeit, Sprachkursen, Nachrichtensendungen und Musizieren ein. Hier hat jede der Frauen besondere Talente, mit denen sie mal mehr, mal weniger leicht ihre Position im Radiosender erreicht. Was mir auch besonders gut bei diesem Roman gefällt, sind die beschriebenen Örtlichkeiten. Ich kenne Frankfurt sehr gut und kann mir die Szenen deshalb besonders gut vorstellen. Die Erlebnisse der Protagonistinnen zeigen die Realität der 1950er Jahre meines Erachtens insgesamt sehr gut auf. Das Leben in den Nachkriegsjahren, Emanzipation, Berufsleben und Familienalltag – all das wird hier in einer gekonnten Weise in einem Roman verpackt, der fesselt und zugleich berührt. Ich habe ein bisschen meine Mutter vor Augen, die auch genau in diesen Jahrzehnten täglich nach Frankfurt per Bahn zur Arbeit fuhr… Am Ende des Buches findet man noch ein Glossar, das im Roman verwendete Begriffe/Örtlichkeiten näher beschreibt. Schön ist es, wenn man die ersten beiden Bände schon gelesen hat, so kennt man schon die ein oder andere Person und freut sich auf ein „Wiedersehen“. Es hat mir Spaß bereitet, dass man hier so ganz wunderbar in die Radiowelt eintauchen kann. Fazit: Eine ganz wunderbare Reihe, die allen Radiofans sehr ans Herz legen möchte – mein bisheriges Highlight im Jahr 2024.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.