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Rezension zu
Am Meer

Reflexionen über die Pandemie, das Leben und die Familie

Von: Elvira Pfeiffer (Goch9)
19.04.2024

Lucy Barton, erfolgreiche Schriftstellerin und Mutter zweier erwachsener Töchter, hat sie, im Gegensatz zu ihrem Ex-Mann William, nicht kommen sehen, die Pandemie. Die gesamte Welt wurde von ihr überrascht, aber William übernahm sofort die Initiative. Die gemeinsamen Töchter beschwor er, New York sofort zu verlassen und vorrübergehend auf dem Land zu leben, bis die Pandemie abgeklungen ist. Seine Ex-Frau Lucy nahm er kurzerhand mit nach Main, um sie beide in Sicherheit vor dem Virus zu bringen. Die Zeit im einsamen Haus am Meer wird Lucy lang. Auf langen Spaziergängen beschäftigen sich ihre Gedanken mit ihrem bisherigen Leben, mit der Trauer um ihren zweiten Mann David, der vor einem Jahr verstorben ist, mit ihren erwachsenen Töchtern, die sie sehr vermisst, mit der Einsamkeit und auch mit neuen Bekanntschaften. Elizabeth Strout und ich sind im gleichen Jahr geboren. Ihre Gedanken und Grübeleien während der Pandemie, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Wie jede Mutter erwachsener Kinder, habe ich mir Sorgen und viele Gedanken über mein Leben, unsere Kinder und Enkelkinder gemacht. Dieses Gefühl in einer Blase zu stecken und von der Umwelt ausgeschlossen zu sein, hatten während der Pandemie sicher viele Menschen. Ich glaube auch, dass sich zumindest ältere Menschen viele Gedanken über ihr Leben, ihre Familie und auch über ihre Zukunft gemacht haben. Elizabeth Strout hat die Gabe, diesen Gedanken einen Raum zu geben und sie in ihren Büchern niederzuschreiben. Auch wenn mein Leben ganz anders verlaufen ist und das von Freunden, Nachbarn, Nachbarländern und so weiter noch anders, sind die Gedanken und Ängste von Lucy real und nachvollziehbar beschrieben worden. Man kann sie mitfühlen und verstehen, auch wenn Lucy, ähnlich wie ich, in ihren Gedanken „von Höcksken auf Stöcksken“ kommt. Elizabeth Strouts erzählt so nachhaltig, dass mich das Buch noch einige Zeit beschäftigt. Das ist gut und tut gut.

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