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Rezension zu
Blaues Gold

Großartig und beängstigend zugleich

Von: Ulrike Rosina
14.04.2024

Wir alle erleben seit Jahren, wie sich unser Klima verändert. Und welche Folgen das für unsere Umwelt und unser Leben hat. Auch wenn wir dieses Jahr ausnahmsweise mal wieder mit einigermaßen gut gefüllten Grundwasserspeichern in die warme Saison zu starten scheinen, heißt das noch nicht, dass es nicht wieder Ernteausfälle und Dürren geben wird. Bislang war die Trinkwasserversorgung zum Glück noch nicht ernsthaft in Gefahr. Aber das kann/wird sich ändern. Uwe Laub hat mit Blaues Gold um diese sehr realistische Bedrohung einen sehr spannenden, gut recherchierten Thriller konstruiert. Die Hauptperson: Geowissenschaftlerin Leonie Vargas. Retten Aquiferen die Menschheit? Die junge Wissenschaftlerin hat sich auf die Erforschung von Süßwasserlagern unter dem Meeresboden – sogenannte Aquiferen – spezialisiert. Ihre Erschließung könnte die Rettung für viele Menschen sein, denn längst hat der Klimawandel einen Kampf um Trinkwasser ausgelöst. Während zahlungskräftige Unternehmen praktisch über unbegrenzte Ressourcen verfügen dürfen, können sich Privatpersonen kaum noch das Nötigste leisten. Als das Forschungsinstitut, für das Leonie Vargas arbeitet, ihr die Forschungsgelder streicht, ist sie am Boden zerstört. Sie ist überzeugt, dass ihre Forschung den großen Umbruch bringen kann. Und damit ist sie nicht alleine, denn schon am nächsten Tag nimmt der Milliardär Ethan Holloway Kontakt zu ihr auf. Leonie soll für seine Firma Sharpwater ein gigantisches, weltweites Netz aus Förderplattformen aufbauen und damit eines des drängendsten Probleme der Menschheit lösen. Leonie sagt zu. Unter einer Voraussetzung: Alle Menschen sollen gleichberechtigt Zugriff auf die Süßwasserreserven haben. Unabhängig von ihrer wirtschaftlichen oder politischen Situation. Mega spannend und zum Nachdenken anregend Uwe Laub hat mich mit Blaues Gold – genau wie mit Leben und Dürre – wieder ab der ersten Seite gepackt. Wie kaum ein anderer Autor verwebt er realistische Perspektiven mit fiktiven Szenarien und sorgt so für einen ganz speziellen Thrill. Daran haben Charaktere wie Chris, seine Geschwister oder sein Onkel einen wesentlichen Anteil. Sie sind absolute Durchschnittsmenschen, weder Wissenschaftler noch Bösewichte und sorgen damit dafür, dass ich mich als Leserin problemlos in die Story hineinfühlen kann. Gleichzeitig hat mich der Charakter Ethan Holloway absurd an einen Elon Musk erinnert. Ein Mensch mit unermesslichen finanziellen Mitteln und absolut fehlendem sozialem Gewissen, dem es ausschließlich um seine Macht geht. Erschreckend, wenn ein derart unberechenbarer Menschen unser aller Überleben in seinen Händen hätte. Großartig und gleichzeitig beängstigend. Das Recht auf ungehinderten Zugang zu einwandfreiem und sauberem Trinkwasser ist seit 2010 ein Menschenrecht. Trotzdem ist das für 2,2 Milliarden jetzt schon nicht der Fall. Dabei trifft es die Ärmsten am härtesten. Zwar sorgen in einigen Ländern Meerwasserentsalzungsanlagen für Entspannung, aber diese sind sehr energieintensiv im Betrieb und deshalb langfristig keine Lösung. Die Süßwasserlager unter dem Meeresboden scheint es hingegen tatsächlich zu geben. Ob und wie sie erschlossen werden können und welche Folgen das möglicherweise für unsere Umwelt hat, wissen wir noch nicht. Es ist also wichtig wie nie, sorgsam mit unserer Umwelt umzugehen und alles dafür zu tun, dass die Klimakatastrophe gestoppt wird. Uwe Laub leistet dazu mit seinen Büchern einen wichtigen Beitrag, weil er das Thema so an Menschen heranführt, die sich aktiv nicht mit den Folgen des Klimawandels beschäftigen würden.

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