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Rezension zu
Meistererzählungen

Grandiose Kurzgeschichtensammlung des Meisters

Von: siralexfelixson
18.02.2024

In dem Büchlein "Meistererzählungen" vereint der Manesse Verlag 14 Erzählungen Edgar Allan Poes in einem Band. Einige davon sind sehr bekannt, andere hingegen kennen nur wenige, wie z. B. die Abenteuergeschichte "Der Goldkäfer". Virtuos erschafft Poe Bilder des Grauens, wie in einer seiner bekanntesten Geschichten "Der Untergang des Hauses Usher", die ein Beispiel der schwarzen Romantik ist und in der Poe auch eines seiner liebsten Themen, das lebendig Begraben sein, verarbeitet. Poe wird gemeinhin stets als Horrorautor betitelt, dabei war er ein sehr facettenreicher Autor, der auch Abenteuergeschichten, Satiren und Detektivgeschichten zu schreiben wusste. Ich würde sogar behaupten, dass er Insprationsgeber der Sherlock Holmes Geschichten war, gilt Poe doch als Erfinder des Detektivs, der seine Fälle durch Logik und Kombinationsgabe zu lösen wusste. Eine bunte Auswahl seiner Kurzgeschichten bietet diese kleine Sammlung. Meine liebsten Geschichten aus diesem Buch sind unter anderem "Der schwarze Kater", eine sehr düstere Geschichte, in der es darum geht wie ein eigentlich lieber Mann zu einem psychotischen Mörder wird. Die Geschichte selbst wird aus Sicht des Mörders erzählt. Eine ähnliche Schauergeschichte ist "Das verräterische Herz", auch diese Geschichte handelt von einem Mörder, der uns erzählt, wie er seinen alten Nachbarn getötet hat und wie ihn dessen Herz "verraten" hat. Aber auch "Der stibitzte Brief" gehört zu einer meiner Lieblingsgeschichten dieser Sammlung, in der der Privatermittler Dupin vom Polizeipräfekten um Hilfe gebeten wird den verschwundenen Brief des Geliebten der Königin zu finden. Der aufmerksame Leser wird auch noch eine zweite Geschichte mit dem Ermittler Dupin finden, in der es allerdings um einen Mord geht. Auch die anderen Kurzgeschichten sind schön, über jede einzelne zu schreiben würde nun jedoch den Rahmen sprengen. Doch ich habe auch Kritik: So schön und praktisch diese kleinen Ausgaben des Manesse Verlags sind, die Schrift ist leider so klein, dass es extrem anstrengend für meine Augen war - vor allem abends, wenn die Augen sowieso schon müde sind. Auch bemängel ich etwas, dass die Geschichten nicht überarbeitet und an die aktuelle Rechtschreibung angepasst wurden, das hat mich des öfteren doch beim Lesen irritiert. Insgesamt gesehen ist "Meistererzählungen" genau das, was der Titel beschreibt: Eine grandiose Sammlung von Poes Kurzgeschichten.

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