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Rezension zu
Feuer & Flut

Spannendes und mitreißendes Rennen durch die schwierigsten Ökosysteme mit genmanipulierten Tieren als Begleiter

Von: Script of Life
17.08.2015

Inhalt: Tellas Leben ist alles andere als toll. Denn ihr Bruder ist todkrank und ihre Familie ist gerade aus Boston mitten in die Einöde Montanas gezogen. Sie hat all ihre Freunde verloren und langweilt sich zu Tode. Doch dann bekommt Tella eine mysteriöse Einladung zum Brimstone Bleed, die ihre Eltern vor ihr verheimlichen wollen. Das Brimstone Bleed ist ein Wettrennen, in dem die Teilnehmer Abschnitte in allen vier Elementen (Dschungel, Wasser, Berge und Wüste) absolvieren müssen. Und nur der Gewinner bekommt am Ende einen sehr begehrten Preis, nähmlich ein Heilmittel, dass einen sehr kranken Angehörigen garantiert heilen soll. Dies ist Tellas Chance das Leben ihres Bruders zu retten. Jedem Teilnehmer wird außerdem ein Pandora, ein genetisch verändertes Tier, zur Verfügung gestellt, dass seinen Besitzer bei dem Rennen unterstützen soll. Cover und Gestaltung: Das Cover ist sehr schlicht und sagt nicht viel über die Geschichte aus. Da der Titelschriftzug aber sehr groß und in knalligen Farben gestaltet wurde, sticht es einem schon ins Auge. Sehr schön finde ich, dass der Titel in den Farben der vorkommenden Elemente und in jeweils feuriger bzw. wässriger Schrift gestaltet wurde. Meine Meinung: Die ganze Idee mit dem tödlichen Wettrennen, bei dem die Teilnehmer gegeneinander antreten ist bei weitem nicht neu. Man kennt das aus so einigen anderen Dystopien. Dennoch ist die Umsetzung der Geschichte hier sehr gut gemacht, da sie vor allem eines ist: mitreißend und spannend. Besonders toll fand ich die Pandoras, Tiere die durch Genmanipulation verschiedene unglaubliche Fähigkeiten entwickelt haben, um ihren Besitzer zu schützen, ihm im Kampf zu helfen und unbeschadet zum Ziel zu führen. Dabei ist jeder Pandora sowohl in seiner Gestalt, als auch in seinen Fähigkeiten unterschiedlich. Am Anfang hatte ich da ja so etwas meine Zweifel, ob es mir dann dadurch nicht doch zu sehr in die Fantasyrichtung abdriftet, aber die Pandoras sind wirklich das einmalige an der Geschichte, die Würze sozusagen, die sie von anderen unterscheidet. Der Einstieg in das Buch fällt sehr leicht. Man lernt kurz Tellas Familie und ihren todkranken Bruder Cody kennen. Und dann erhält sie auch schon ein Aufnahmegerät mit der Einladung zum Brimstone Bleed, einem Wettrennen, bei dem sie die Chance hat ein Heilmittel zu gewinnen, dass ihrem Bruder garantiert helfen wird. Tella weiß genauso wie auch der Leser überhaupt nichts über das Rennen und was dabei auf sie zukommen wird, aber ihr bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen und so bricht sie heimlich in einer Nacht und Nebelaktion auf. Angekommen muss sie sich zunächst ein Ei aussuchen, aus dem später ihr Pandora schlüpfen wird und ihr wird erklärt, dass das Brimstone Bleed ein Wettrennen ist, dass die Kandidaten innerhalb von 3 Monaten durch insgesamt 4 Ökosysteme führt. In jedem Ökosystem haben die Kandidaten 2 Wochen Zeit sich bis zu einem Basislager durchzukämpfen. Begonnen wird im Dschungel. Das sind die einzigen Informationen die Tella und der Leser für eine lange Zeit bekommen. Die Geschichte ist sehr spannend und mitreißend geschrieben, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Allein die verschiedenen Settings und die damit verbundenen immer wieder neuen Herausforderungen und Schwierigkeiten sorgen für einen konstant hohen Spannungsbogen und auch die Suche nach Verbündeten, bei denen man sich wie Tella nie sicher sein konnte, ob sie vertrauenswürdig sind, hat viel Potential. Denn alle Teilnehmer nehmen natürlich aus ihren eigenen unbekannten Motiven an diesem Rennen teil und mit der Entwicklung mancher Charaktere hätte man nicht unbedingt gerechnet. Im Hinterkopf ist da natürlich immer noch der Gedanke, dass es sich um ein Wettrennen handelt, mit denen man einem Menschen aus seiner Familie retten könnte. Dieses Zusammenspiel zwischen dem Wettrennen, dem Kampf ums Überleben, Freundschaft und sogar Liebe ist da natürlich ziemlich heikel. Eine kleine Liebesgeschichte ist wie angedeutet auch mit eingeflochten. Die Entwicklung dieser ging mir persönlich aber viel zu schnell. Gut fand ich aber, dass diese nicht allzu viel Raum eingenommen hat und eher so nebenher lief. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Tella erzählt, einen für mich doch eher schwierigen Charakter. Am Anfang war sie mir wirklich unsympathisch, da sie doch ein recht verwöhntes und eher oberflächliches und zickiges Mädchen ist, dessen ganze Welt sich um Schminke, Mode und Jungs dreht und die andere nur nach ihrem Aussehen beurteilt. Das änderte sich während des Rennens ein wenig, denn sie hat durchaus einen tollen Humor und Hang zur Ironie. Außerdem ist sie nicht so ein Übermensch, wie man ihn häufig in Dystopien oder Abenteuerromanen präsentiert bekommt, sondern eher eine Mitläuferin. Sie besitzt zwar eine große innere Stärke, aber ihr gelingt bei weitem nicht alles und sie ist oft auch ängstlich und verzweifelt, was sie authentischer macht. Aber sie behält auch während des ganzen Rennens ihre etwas naive Ader und scheut sich auch nicht in lebensbedrohlichen Situationen über ihre Haare oder darüber, ob ihr Hintern zu dick ist nachzudenken. Dieses skurille Kopfkino von Tella, dass der Leser ja sozusagen aus erster Hand mitbekommt, sorgte bei mir für eine Mischung aus schmunzeln und Augenrollen. Aber auch wenn sie mir im Verlauf des Buches nicht mehr so unsymphatisch war, so richtig nah konnte sie mir trotz der Ich-Perspektive bis zum Schluss nicht kommen. Einzig ihr Verhalten gegenüber der Pandoras fand ich toll. Hier zeigte sie sich sehr feinfühlig und verantwortungsbewusst. Die Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen, da sie sehr vielfältig, individuell und facettenreich gezeichnet waren und man nie wußte, was man von ihnen zu erwarten hat. Außerdem tauchen auch immer mal wieder neue Nebencharaktere auf, was zur Spannung beitrug. Leider bekommt man erst fast zum Ende einige Informationen zu den Hintergründen des Brimestone Bleed und diese waren dann doch auch sehr schwammig, so dass bei mir eigentlich noch viel mehr Fragen dazu offen sind, als in diesem ersten Band geklärt wurden. Dies finde ich immer schwierig bei Reihen, da ich mir eigentlich schon gewisse Hintergrundinformationen von Beginn an wünsche. Ich hoffe allerdings, dass man sich die Antworten nur für den zweiten Teil aufgehoben hat und man dort dann auch neben dem weiteren Verlauf noch mehr über die Hintergründe des ganzen Rennens erfährt. Fazit: "Feuer und Flut" ist ein kurzweiliger und mitreißender Reihenauftakt zu einem spannenden und gnadenlosem Rennen durch die schwierigsten Ökosysteme der Erde mit tollen Pandoras als Accessoires. Einzig mit der Protagonistin konnte ich mich nicht immer zu 100% identifizieren.

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