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Rezension zu
Papierkinder

Mutige Kinderrechtsaktivistinnen

Von: Sedef.liest.querbeet
11.01.2024

Mit diesem Buch hatte ich einen ganz besonderen Start ins neue Jahr. Es hat mir unglaublich gut gefallen und zeigt wunderbar auf, dass Kinder die verletzlichsten und unschuldigsten Wesen von allen sind und ganz besonderen Schutz brauchen! Der Roman ist in drei Zeitabschnitte aufgeteilt, die jeweils vom Leben einer Persönlichkeit handeln, die sich Kindern, ihren Rechten und ihrer Förderung gewidmet hat. Alle drei haben einen wichtigen Beitrag zur historischen Kinderrechtsbewegung geleistet. Im ersten Abschnitt (1874-1905) begegnen wir Emma Döltz, Dichterin und Sozialistin, die schon in jungen Jahren aktiv gegen Kinderarbeit kämpft und sich für die Berliner Kinderschutzkommissionen engagiert. Der zweite Abschnitt (1910-1920) handelt von der Lehrerin Clara Grunwald, einer glühenden Anhängerin der Montessori Pädagogik, die auch die ersten Montessori Kinderhäuser in Berlin gründet. Im letzten Abschnitt (1920-1925) steht die britische Juristin und Aktivistin Eglantyne Jebb im Vordergrund. "Ich glaube, wir sollten bestimmte Rechte für Kinder einfordern, die universell anerkannt werden." Der Gründerin von "Save the Children", die sich unermüdlich für die Aufnahme von Kinderrechten im Gesetz einsetzt, gelingt es, dass der Völkerbund 1924 die erste Kinderrechtserklärung in Genf unterzeichnet. Beeindruckend fand ich wie die Autorin wahre Ereignisse mit der fiktiven Geschichte der Frauen der Familie Albrecht verbindet, die Albrecht Frauen sind aber mindestens genauso faszinierend und mutig wie die realen Aktivistinnen. Die Autorin schreibst einfühlsam und fesselnd, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen und alle drei Abschnitte haben mich gleichermaßen interessiert. Die fängt die Atmosphäre der damaligen Zeit gekonnt ein und beschönigt auch nicht die Lebenswelt der ärmeren Gesellschaft, vor allem das Leid der Kinder ging mir extrem nah. Beim Lesen merkt man wie viel Herz die Autorin in das Buch gesteckt hat, ihr ist ein vielschichtiger und inspirierender Roman gelungen, dessen Inhalt noch immer politisch und gesellschaftlich aktuell ist. Nach der Lektüre liebe ich sogar meine Arbeit als Lehrerin nochmal etwas mehr 🤍 und ich habe Lust bekommen wieder mehr Historisches zu lesen. Mein erstes, aber bestimmt nicht letztes Buch von Julia Kröhn. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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