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Rezension zu
My Body

Biografie einer Karriere

Von: Bookfeminist
08.12.2023

„My Body“ von Emily Ratajkowski Anhand von 12 Essays gewährt uns Ratajkowski Einblicke in ihre Jugend, das Aufwachsen mit einer Mutter die Misogynie schon früh internalisiert hatte und von Schönheit besessen ist, toxischen Beziehungen und unechten Freundschaften. Wem gehört mein Körper? Diese Frage versucht sie zu ergründen. Sie nutzt ihren Körper, um Geld zu verdienen. Sie merkt früh, dass sie so sehr viel Geld verdienen kann. Mehr als ihre Eltern als Professorin und Kunstlehrer jemals verdienen könnten. Ihr Körper ist ihr Werkzeug oder ist es doch viel mehr das Werkzeuge der Personen, die sie buchen, fotografieren und stylen? Männer verdienen mit ihren Bildern Geld ohne dass sie einen Cent davon sieht oder sie in dieser Form genehmigt. Eine Ausstellung die solche nicht genehmigten Bilder ausstellt zu boykottieren gelingt ihr nicht. Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage, wem ihr Körper gehört. Sie wollte Macht und Kontrolle. Durch Schönheit bekommt sie Macht. Aber Schönheit bedeutet Macht zu den Konditionen von einem männergemachten System. Sie reflektiert und beleuchtet vor allem ihre Erfahrungen in der Modelindustrie. Aber sie verläuft sich in Widersprüchen. Das kapitalistische System kritisiert sie, aber sie sieht auch keine andere Möglichkeit als als Model möglichst viel Geld zu machen, um das System zu besiegen. Sie kritisiert die Objektifizierung von Frauen, aber bedient mit ihren Bildern genau diesen Blickwinkel und vermischt Sexualität mit Sexualisierung. Trotzdem ziehen die meisten Storys einen in einen Lesesog. Sie erzählt sehr offen und brutal über sexuelle Übergriffe, die sie immer wieder erlebte. Zudem schildert sie auch wie sie nie gelernt hatte nein zu sagen und immer mit dem Glauben lebte Männer etwas schuldig zu sein, wenn diese sie z. B. zu einer Party fahren. Die Schilderungen der Übergriffe waren nicht ohne und haben mich schon sehr berührt. Einige Texte enthalten durchaus feministische Ansätze, dennoch lässt das Buch mich zwiespältig zurück.

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