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Rezension zu
Meine Freundin Anne Frank

unbändige Kraft einfach nur zu überleben!

Von: Buchreisender
07.11.2023

Ich habe schon einige Biografien und Berichte von Zeitzeugen gelesen, aber Meine Freundin Anne Frank – Die Geschichte unserer Freundschaft und mein Leben nach dem Holocaust von Hannah Pick-Goslar hat mich zu tiefst bewegt. Aber auch ohnmächtig vor Entsetzen und Fassungslosigkeit zurück gelassen, denn es ist doch etwas anderes ob man von den Grausamkeiten der Deutschen während zweiten Weltkrieg in der Schule und vielleicht auch in der Familie hört. Ich habe Tränen vergossen, war von Stolz bewegt wegen dem Mut und der unbändigen Kraft dieses Kindes dennoch an einen Traum zu glauben und diese unbändige Kraft einfach nur zu überleben! Leid und Überleben Hanneli konnte nie wirklich Kind sein und schon gar nicht die Zeit eines Teenagers genießen können. Denn diese Zeit musste sie wegen eines, in meinen Augen völlig verrückten und abgrundtiefen bösen Tieres (das Wort Mensch für diesen Mann zu verwenden viel mir schon immer schwer) leiden und der Menschlichkeit beraubt! In frühester Kindheit musste sie mit ihren Eltern von Berlin nach Amsterdam fliehen und als auch dort die Deutschen einfielen unter sinnlosen und unverständlichen Einschränkungen lesen. Nach dem Tod ihres frisch geborenen Bruders und der Mutter übernahm sie förmlich die Mutterrolle für ihre kleine Schwester Gabi und ihren Vater. Nichts war ihr wichtiger als sich um ihre Schwester zu kümmern und ihrem Vater einen Hauch Hoffnung zu schenken. Selbst als sie in das Lager Westerbork und später nach Bergen-Belsen deportiert wurden, gab sie alles um ihre kleine Schwester zu schützen. Der Tod der Großeltern und später den Tod ihres Vaters traumatisierte sie doch behielt sie ihre unbändige Stärke. In Bergen-Belsen erfährt Hanneli dass ihre Freundin Anne Frank doch nicht in die sichere Schweiz fliehen konnte sondern ’nur‘ untergetaucht war. Sie setzte ihr eigenes Leben aufs Spiel um Anne Frank Essen und wärme Kleidung zu organisieren. Es war sehr bewegend zu lesen, wie ein selbst nichts habende und hungernde kranke Mädchen alles versucht ihrer Freundin helfen zu wollen. Auch die Geschichte des ‚Verlorenen Zuges‘ in dem Hannah und ihre Schwester Gabi nach dem Tod von Anne Frank und ihres Vaters auf eine sinnlose Reise in absolute Ungewissheit als quasi Lebendes Schutzschild geschickt wurde war erschreckend. Denn von diesem Zug wurde nie etwas im Schulunterricht gesagt. Ein sagbares Glück das sowohl Hannah und Gabi, aber auch der Vater von Anne Frank überlebt haben. Hoffnung und das Leben danach Die Zeit nach dem Krieg ist für Hanneli geprägt von der Suche nach ehemaligen Freunden, Familienbesitztümern und dem Plan endlich nach Eretz Israel zu gelangen. Immer und immer wieder stellt Hannah Pick-Goslar sich und somit auch dem Leser die Frage nach dem Warum. Eine Frage, die mich auch beschäftigt und auf die weder Hanneli noch eine Antwort gefunden und bekommen haben. Ich bewundere Hannah Pick-Goslar für ihre von Kindheit an bewundernswerte Stärke und diesen endlosen Überlebenswillen. Dass sie niemals die Hoffnung verloren hat und am Schluss doch ein gutes und sicheres Leben hatte.

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