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Rezension zu
Firekeeper's Daughter

ermöglicht einen spannenden Einblick in die Kultur und Lebensweisen der Native Americans

Von: Favola
22.10.2023

Daunis hat nie wirklich dazugehört. Sie ist halb weiss, halb Nativ American. So lebt sie einerseits bei ihrer Mutter und Grossmutter in bürgerlicher Umgebung, pflegt jedoch die Kultur und Bräuche ihrer indigenen Herkunft. Sie plant eigentlich einen Neuanfang am College, doch aufgrund familiärer Verpflichtungen bleibt sie vor Ort. Und dann ist da auch noch Jamie, der neu im Eishockeyteam ist und zu dem sie sich hingezogen fühlt. Doch die scheinbare Harmonie wird jäh gestört, als Daunies' Freundin Lily von ihrem drogenabhängigen Ex-Freund Travis erschossen wird. In diesem Moment bricht Daunies' Welt zusammen, und es wird schnell deutlich, dass viele Dinge nicht so sind, wie sie bisher dachte. Daunie soll als verdeckte Ermittlerin für das FBI arbeiten und wird in die Ermittlungen hineingezogen. Wieder fühlt sie sich zwischen zwei Welten hin- und hergerissen. Daunies ist wirklich eine sehr spannende Protagonistin. In diesem Buch steckt sie gleich in zwei verschiedenen Welten. Zum einen wegen den beiden Kulturen, die sie in sich vereint und zum anderen dann als sie beginnt, als verdeckte Ermittlerin heimlich Nachforschungen anstellt. Sie ist hingerissen zwischen "Ich hintergehe meine Community" und "Ich helfe der Gemeinschaft damit". "Firekeeper's Daughter" ist ein moderner Roman über indigene Identitäten in den USA. Das ist wirklich eine Rarität und umso interessanter. Angeline Boulley thematisiert strukturelle Probleme und verzichtet dabei auf Klischees. Daunis enthüllt in ihren Erzählungen viele Details über ihre Familiengeschichte, den Stamm, ihre Rituale und Überlieferungen sowie weitere Aspekte ihrer Kultur. Gekonnt webt sie zusätzlich vielfältige Fragen ein, die Jugendliche beschäftigen. Zu Beginn der Geschichte kommt gleich etwas viel aufs Mal. Daunies Familienverhältnisse sind komplex und man lernt in kurzer Zeit viele Personen kennen, so dass man sich erst einen Überblick schaffen muss. Dazu kommen viele Fremdwörter. Zum Glück gibt es am Ende des Buches ein Glossar. Man braucht also ein bisschen Geduld, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. In der Mitte des Buches hatte ich das Gefühl, dass der rote Faden etwas verloren ging. Die Autorin verzettelte sich ein bisschen, schafft es dann aber, wieder alle Stränge zusammenzufassen und die Spannung wieder anzuziehen. Der Schreibstil von Angeline Boulley ist recht komplex und so braucht man einige Zeit, bis man richtig im Norden Michigans ankommt. Es werden nämlich Ausdrücke aus der Sprache des Ojibwe-Tribes und auch aus dem Französisch miteingearbeitet. Sobald man sich aber eingelesen hat, entfaltet genau das eine unverwechselbare Atmosphäre. Die Geschichte ist aus der ich-Perspektive der Protagonistin Daunies geschildert. Fazit: "Firekeeper's Daughter" gibt uns einen spannenden Einblick in die Kultur und Lebensweisen der Native Americans. Geschickt verknüpft Angeline Boulley die Identitätssuche der 18-jährigen Daunis mit fesselnden Thrillerelementen. Die Geschichte braucht zwar ein wenig Zeit, um richtig Fahrt aufzunehmen, es ist aber sehr spannend, mehr über die Kultur der Native Americans im Ojibwe-Reservat zu erfahren.

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