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Rezension zu
Der Feind

"Der Feind" Spannung bis an die Seitenränder

Von: matom's Bücherwelt
06.10.2023

h habe mich sehr auf ein Wiedersehen mit Sandro und Milla gefreut und ich treffe beide an einem lauschigen Sommerabend bei einem gemütlichen Abendessen zu Sandros Geburtstag. Die Idylle hält jedoch nicht lange, denn die Journalistin und der Polizeichef werden informiert, dass in einer nahegelegenen Frauendisco ein Amoklauf stattgefunden hat. Wo eben noch zu lauter Musik und zuckenden Lichtblitzen Frauen ausgelassen getanzt haben, herrscht nun Trauer, Entsetzen und Chaos. Eine der verletzten Frauen hat einen direkten Bezug zu einer der Ermittlerinnen aus Sandros Team und eine der getöteten Frauen, schockiert mich ganz besonders, denn sie kenne ich nur allzu gut. Kaum habe ich den ersten Schock verdaut und die Ermittler sichern die ersten Spuren am traurigen Ort des Geschehens, werden sie informiert, dass ein Mann tot und auf bizarre Weise dargestellt in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Beide Fälle sind für Sandro und sein Team eine Mammutaufgabe und auch Milla ist sofort mit der Kamera vor Ort, um von den Geschehnissen aus der ersten Reihe zu berichten. Dank einem beherzten, aber auch leichtsinnigen Einsatz einer Ermittlerin ist der Amokschütze schnell gefasst und führt die Ermittler in einen dreckigen und tiefen Sumpf aus Hass und Feindseligkeit gegen Frauen - in die Szene der Incels. Sowohl im “Stöckelschuhfall”, wie auch bei dem Amoklauf reißen mich die authentisch und spannenden Ermittlungen in das Auge des Sturms und ich folge den ideenreichen Fährten der Ermittler und Millas guten Bauchgefühl für eine brillante Story. Der bildhafte und ausdrucksstarke Schreibstil von Frau Brand hat es mir leicht gemacht, den Weg in die Handlung zu finden und somit waren mir auch die Protagonisten sofort wieder vertraut. In “Der Feind” rückt Bettina, die junge, toughe Ermittlerin in die erste Reihe und ich verfolge nicht nur die heißesten Spuren auf der Suche nach der Wahrheit, sondern lerne aus der Handlung heraus die private Seite von ihr kennen. Wer die Reihe von Frau Brand kennt, der weiß, dass die ehemalige Gerichtsreporterin in den Fällen reale Ereignisse in der Handlung verstrickt. Dieses Mal ist es die Incel-Szene. In anderen Bücher stand dieses Thema, der sogenannten unfreiwillig jungfräulich lebenden Männer, die getrieben sind von Hass auf Frauen und auf sich selbst auf dem Menüplan, doch so intensiv und detailliert ist es mir noch nie begegnet. Damit ist dieses Buch nicht einfach nur ein Kriminalroman, sondern auch gleichzeitig ein Ausrufezeichen und ein Zeitdokument, dass wachrütteln will das es auch in der heutigen Zeit Frauenhass mit den Incel-Szene noch immer einen Nährboden hat und nicht nur im Untergrund vor sich hin wächst, sondern seine kranken Tentakel mitten unter uns verbreitet. Neben der klassischen und authentischen Polizeiarbeit bringt Milla als Journalistin mit ihrem guten Bauchgefühl und oftmals unkonventionellen Methoden, oftmals schneller Licht in das Dunkel der Fälle, was zwischen ihr und ihrem Freund Sandro immer wieder zu Reibereien führt, aber für mich als Leser ein zusätzlicher Brandbeschleuniger in dem ohnehin schon vor Spannung nur so triefenden Fall. Die aus Ermittlungen und Recherche entstehenden losen Enden führen nicht nur in ein Netz und das Zentrum der Frauen hassenden Gruppe junger und frustrierter Männer, sondern auch zu Rache, Selbstjustiz und sogar in die eigenen Reihen. Frau Brand macht auch in dieser Fortsetzung klar, dass sie keine Angst vor knallharten und überraschenden Wendungen hat, so dass der Krimi in atemberaubendem Tempo mehrmals im Gewand eines Thrillers auf die Überholspur wechselte. Ich liebe diese Reihe und hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass ich auch nächstes Jahr Milla, Nathaniel und Sandro auf einem kleinen Stück von ihrem Leben begleiten darf. Für alle, die ich mit meiner Rezension begeistern konnte, können problemlos die Teile unabhängig voneinander lesen.

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