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Rezension zu
Ein Sommer und vier Tage

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Ein Sommer und vier Tage"

Von: Düstertraum
09.08.2015

Worum geht es? Sommer, Sonne, Strand und jede Menge Amore Sich mal so richtig verknallen! Das wär‘s, denkt sich die 16-jährige Paula, der ihr wohlbehütetes Leben manchmal ganz schön auf die Nerven geht. Lernen, lernen, lernen und dann Karriere machen, das kann doch nicht alles sein! Paula würde viel lieber ferne Länder bereisen, ein richtiges Abenteuer erleben und sich mal so richtig, richtig verlieben. Als sie während der Busfahrt nach Amalfi ins Sommerferienlager versehentlich an einer norditalienischen Raststätte zurückgelassen wird – ausgerechnet mit dem süßesten Typen der Gruppe –, packt sie die Gelegenheit beim Schopf und lässt sich für vier köstliche, völlig losgelöste Tage mit ihm allein durch Italien treiben … Tanzen im Mondschein am Strand all inclusive. Wie hat es mir gefallen?! Bevor ich richtig in die Rezension einsteige, möchte ich zunächst noch einmal ein paar Worte loswerden. Ich hatte bei diesem Buch wirklich sehr stark das Gefühl, dass ich viel viel viel zu alt dafür bin und das obwohl ich ja hauptsächlich Jugendbücher lese. Ich glaube wie ein Buch ankommt hat sehr viel mit dem eigenen Erleben und den eigenen Erfahrungen zu tun. Bei Fantasy oder Sci-Fi fällt das sicherlich viel leichter, da dort eben eine andere Komponente im Vordergrund steht als ausschließlich die Empfindungen. Aus diesem Grund habe ich mich wahrscheinlich sehr schwer mit dem Buch getan. Noch niemals hatte ich so ein schlimmes Problem damit mich in die Protagonistin einzuleben, wie in Paula. Ihre ganze Art war mir einfach zu wider und das leider schon von Anfang an. Für mich ergibt es einfach keinen Sinn (und das kann ich wirklich nur für mich persönlich sagen), warum sie so tut, als wäre mit 16 ihr Leben so gut wie vorbei. Paula macht das, was ihre Eltern von ihr erwarten, sammelt Postkarten von Orten, die sie gerne entdecken will und war für mich einfach nur lächerlich in ihren Äußerungen. Mit 16 Jahren hat man meiner Meinung nach noch das ganze Leben vor sich und für mich war in diesem Alter auch irgendwie immer klar, dass all die mega tollen Sachen, wie reisen und Abenteuer erleben, erst nach der Schule dran sind, vor allem weil das alles so viel mehr Spaß macht, wenn man volljährig ist. Von daher konnte ich ihre ganze Wehmut nicht wirklich verstehen. Die besten Jahre kommen doch noch! Am Anfang des Buches wolte ich sie einfach nur kräftig an den Schultern packen und so lange schütteln, bis sie endlich mal begreift, dass das wirklich echte Leben doch erst anfängt. Für mich persönlich war diese beste Freundinnen Sache mit Merle dann auch wirklich einfach noch zu viel oben drauf. (wo wir wieder bei eigenen Erfahrungen sind) Auf der Fahrt in ein Abitur-Vorbereitungscamp wird sie dann zusammen mit Lewis an einer Raststädte vergessen. . .was für mich irgendwie super konstruiert war, kein Mensch liest die Namen vor, jeder halbwegs denkende Mensch, der sowas mit organisiert und betreut würde einfach nachzählen, aber gut. Und dann beginnt für die beiden das Abenteuer, was sich Paula immer gewünscht hat. Innerhalb von vier Tagen reisen sie durch all die Städte Italiens, die sie schon immer sehen wollte. Und verlieben sich ineinander. Diese erste Liebe Geschichte war für mich noch wirklich teilweise das, was es gerettet hat, denn es ist zwar irre kitschig, aber ja schon irgendwie realistisch, wenn man mal zurückdenkt, wie man selbst mit 16 gewesen wäre. "Wenn es einen Ort gibt, der Florenz, Verona und Bologna in den Schatten stellt, dann snd es Lewis' Arme. Hier fühle ich mich aufgehoben." (S.209) Es kam auch sehr gut zum Vorschein, dass sich Paula wirklich in Lewis verliebt und nicht nur in den Gedanken, dass sie durch ihn endlich das macht, was sie immer wollte. Dass er ein Ventil für sie ist steht für sie nie im Mittelpunkt und das ist auch ehrlich gesagt ziemlich schön. Was diese Verliebtheit angeht, war ich als Leser auch wirklich voll dabei. Lewis war an sich ein guter Charakter, der Paula ein bisschen in die Bahn gebracht hat und sie für mich als Leser wieder erträglicher werden lies. Manchmal hatte ich allerdings wirklich das Gefühl, dass er ein 80 Jähriger ist, der im Körper eines 17-Jährigen steckte, da er manchmal mit Lebensweisheiten um sich warf wie ein ganz schlechter Glückskeks. Und dafür, dass er Paula darin einschränken wollte Pläne zu machen, plante er selbst, meiner Meinung nach, ganz schön viel. An sich war es jetzt nicht schlecht, denn zwischen vielen labidaren Szenen kam plötzlich ein ganz wunderbarer Erzählstil zum Vorschein. Ich hatte wirklich einige Stellen markiert, die schöne Zitate enthalten. Und das in der Kombination mit den schön beschriebenen Schauplätzen, an denen man wirklich merkt, dass die Autorin einen besonderen Bezug zu Italien hat, hat es für mich wieder rausgerissen. Es ging sehr flüssig und fix zu lesen. Was mich aber wirklich maßlos enttäuschte war das letzte Kapitel. Im vorletzten Kapitel ist man noch so richtig drin gewesen, und dann wird einfach mal ein Jahr vorgespult und in ihrer Abiturrede fasst Paula alles noch mal irgendwie -für mich- emotionslos zusammen. Das hätte für mich wirklich nicht sein müssen. Das Ende des vorletzten Kapitels hätte völlig genügt, da man hier noch so voll in diesem Roadtrip-Feeling drin war. Klar wissen wir dadurch, was aus Paula und Lewis geworden ist, aber so wie die beiden in Verona am Haus der Julia Capulet mutmaßten was aus all den Paaren geworden war, die sich an der Wand verewigt hatten, so wäre es auch irgendwie schöner gewesen wenn die Leser auch so über Lewis und Paula nur mutmaßen könnten. Dass die Geschichte nur in unserem Kopf weitergeht. Denn nach dem letzten Kapitel war ich wirklich sehr enttäuscht und böse auf das Buch. Definitiv hatte es einige Ups and Downs, aber leider muss ich sagen, dass Paula und Lewis mir nicht lange im Gedächtnis bleiben werden. Dafür hatten sie beide einfach nicht genug Tiefsinn, auch wenn das an vielen Stellen versucht wurde anzudeuten. Leider kann ich dem Buch nur gut gemeinte 3 von 5 Sternen geben. Fazit! Insgesamt ein Buch, was sicherlich eher jüngere Leser anspricht, denn wer schon etwas Lebenserfahrung hat, wird hier und da den Kopf schütteln. Die Geschichte dieser ersten großen Liebe ist trotzdem schön, Italien wurde sehr liebevoll beschrieben, sodass man auch, wenn man noch nie dort war, das Gefühl hatte alles zu sehen. Und für jeden der gerne Sommerbücher liest, ist es bestimmt auf jeden Fall was!

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