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Rezension zu
Club Paradies - Im Glanz der Macht

Ein wundervoller Auftakt

Von: Carina
25.08.2023

Das Buch “Club Paradies – Im Glanz der Macht“ von Caren Benedikt hat mir in vielen Bereichen noch einmal die politischen Ereignisse und Strömungen aus den 1970er Jahren in meiner Jugend vor Augen geführt. Der Schreibstil der Autorin hat mich sofort mit Beginn der Geschichte in die damalige Zeit mitgenommen. Er ist sehr authentisch mit entsprechenden Ereignissen belegt, so dass man durch ihn ein umfassendes Bild der Charaktere bekommt. Die Geschichte erzählt die Entwicklung einer Familie, die durch die Hauptfigur Hanns Borchardt (Vater), der aus ärmlichen Verhältnissen kam, gelenkt wird. Als skrupelloser Immobilienpatriarch befindet er sich auf dem Höhepunkt seine Karriere. Er ist der Mann in Berlin, mit dem man Geschäfte machen möchte. Er ist so von Reichtum besessen, dass er mit allen Mitteln und schmutzigen Geschäften versucht seine Gier zu stillen. Lediglich Lea Stern, Jüdin und Eigentümerin des Clubs Golden Paradise bietet ihm die Stirn. Sie ist hier die Protagonistin, die sich als einzige Person gegen Hanns stellt und seine skrupellosen Machenschaften mit allen Konsequenzen durchkreuzt. Geblendet durch die scheinbaren Erfolge übersehen selbst führende Persönlichkeiten der Banken die Risiken. Hier möchte einfach Jeder an die nicht enden wollenden Erfolge glauben und mitverdienen. Die Familie ist für Hanns längst in den Hintergrund getreten und nur noch in Verbindung mit seinen Geschäften wichtig. Seine Frau Maria, die immer wieder darauf hofft, dass sie ihren Mann wieder für sich zurückgewinnen kann, lässt sich von Hanns immer wieder in die Rolle der Frau an seiner Seite drängen, die Veranstaltungen vorbereitet, an denen Jeder teilnehmen und zum erlauchten Kreis dazugehören möchte. Dabei gibt sie sich selber auf und denkt zwischenzeitlich auch über eine Scheidung nach. Sie bedauert, dass sie zu jeder Zeit sich nur um die Familie gekümmert hat und sich selbst aus den Augen verloren hat. Die Kinder Hanna und Holger brechen aus dieser Welt völlig aus. Holger Borchardt, zieht nach einem Vorfall zwischen Vater und Mutter konsequent aus dem elterlichen Haus aus. Die finanziellen Einbußen nimmt er hin und beteiligt sich an den Studentenprotesten. Im Laufe der Zeit werden ihm die Machenschaften seines Vaters immer klarer. Seine Schwester Hanna Borchardt bleibt in der elterlichen Villa, da sie ihre Mutter nicht allein lassen will. Mehr und mehr zieht es sie jedoch in eine Welt der Freiheit und eines selbstbestimmten Lebens. Insgesamt eine spannend geschriebene Familiengeschichte, die gleichzeitig die politische Entwicklung der Zeit, unterschiedlich geprägte Wünsche, Stärken und Schwächen der Frauen sowie die Gier nach Reichtum beleuchtet. Ich freue mich auf Teil 2. Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Sternen.

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