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Rezension zu
Der Knochensplitterpalast

Tolles Worldbuilding, jedoch nicht ausgereift

Von: Barbaras Bücherbox
01.08.2023

Lin, die Tochter des Kaisers, lebt zusammen mit ihrem Stiefbruder Bayan im Palast, der von Konstrukten bewohnt wird, die mithilfe von Knochensplittern und deren Magie durch den Kaiser angetrieben werden. Diese sind fleißig und immer folg- und gehorsam – ganz anders als Menschen. Doch ihre Magie ist nicht kostenlos: jeder Splitter wurde dem Schädel eines Menschen entnommen und alle, deren Splitter eingesetzt werden, erkranken – früher oder später. Lin ist die Erbin des Reiches, doch seit einer schweren Krankheit, kann sie sich an nichts mehr erinnern, was davor war. Während sie versucht, ihr Gedächtnis wieder zu bekommen, versinkt eine der Nachbarinseln nach einem Beben im Meer. Der Schmuggler Jovis kann nur knapp entkommen. Als er auf seinem kleinen Boot von der Insel flüchtet, rettet er einen Jungen und ein seltsames kleines Tier. Und ohne es zu ahnen, wird er dadurch sein Schicksal und vielleicht das des Kaiserreiches für immer verändern. Der Knochensplitterpalast ist ein Buch zwischen Jugend- und Erwachsenen-Fantasy: der Schreibstil ist locker, ohne zu einfach zu sein, die Figuren reagieren einigermaßen nachvollziehbar, sind aber im Inneren alle gut (auch wenn mir Jovis wirklich enorm auf die Nerven ging). Der Weltenaufbau ist großartig (die Welt besteht aus lauter kleinen Inseln, die sich offenbar bewegen können) und das Magiesystem böse und grausam. Tolle Zutaten, die auch zu einem richtig guten Buch wurden. Man befindet sich sofort mitten in der Welt und fiebert mit den Figuren mit (obwohl ich noch immer denke, dass die Mischung aus Icherzählern und dritter Person unpassend ist), vor allem Lin und ihre Geschichte fand ich unglaublich spannend. Die Rebellion hat bereits begonnen und überall wird bespitzelt und gejagt. Leider macht aber das Buch das, was viele Jugendfantasy-Bücher tun: es überschlägt sich irgendwann in der Handlung. Die Autorin verzichtet auf das Drumherum und lässt die Handlung sehr schnell voranschreiten. Viele werden das spannend finden, ich mag es aber, wenn nicht alles sofort passiert und der Geschichte viel Zeit gegeben wird, damit sie sich voll entfalten kann. Darunter leidet auch ein wenig der Realismus in der Story, denn Verletzungen (die, so zumindest wird es geschildert, nicht so geringfügig sind) spielen bereits nach wenigen Sätzen keine Rolle mehr und schränken die Figuren zu keinem Zeitpunkt ein. Es gelingt alles immer und es gibt kaum Hindernisse, wodurch die (vermutlich noch sehr) junge Lin plötzlich die Oberhand gegenüber magisch geübten Gegnern hat. Schade, das hätte man so viel besser machen können, wenn man bedenkt, wie toll die Welt ist. Trotzdem fand ich das Buch sehr gut und ich freue mich schon darauf, in Band zwei weiterzulesen.

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